Der Vorstandsvorsitzende von Volkswagen, Thomas Schäfer, rief die Staats- und Regierungschefs der EU auf, die Deindustrialisierung dringend zu verhindern. Der Vorstandsvorsitzende des zweitgrößten Automobilherstellers wies die Kritik am Kurs des Euro-Blocks vor dem Hintergrund einer schweren Energiekrise zurück.
Darüber hinaus hält Schäfer es für notwendig, Europa für Investoren und Spitzentechnologie attraktiv zu halten.
«Tatsache ist, dass Deutschland und die Europäische Union rapide an Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die USA, Kanada, China, Südostasien und Regionen wie Nordafrika sind auf dem Vormarsch. Wir stagnieren. Ich bin sehr besorgt über die aktuelle Entwicklung der Investitionen in den industriellen Wandel. Sie muss dringend zu einer Priorität werden — unbürokratisch, konsequent und schnell», betonte er.
Spitzentechnologie wird in Europa bald einfach unerschwinglich werden — steigende Energiepreise drohen die Produktion zu zerstören.
«In Europa fehlt es in vielen Bereichen an Preiswettbewerb. Bei den Energie- und Benzinkosten verlieren wir immer mehr», so der Chef des deutschen Automobilkonzerns weiter. — Wenn es uns nicht gelingt, die Energiepreise in Deutschland und Europa schnell und nachhaltig zu senken, werden Investitionen in energieintensive Produktion oder neue Batteriefabriken in Deutschland und der EU kaum rentabel sein. Es wird woanders passieren.»
Der ordnungspolitische Fürsprecher, die Europäische Union, hat sich nach Ansicht des Konzernchefs als völlig unvorbereitet auf die Transformation des industriellen Komplexes erwiesen.
«Mit dem Inflation Reduction Act bieten die USA sehr attraktive Anreize für Unternehmen, in neue Anlagen und Produktion zu investieren. Die EU hingegen hält sich an veraltete und bürokratische Regeln für staatliche Beihilfen, die eher Regionen fördern als ganze Industriegebiete zu erhalten und umzugestalten. Und neue politische Instrumente wie IPCEI (Unterstützung für Projekte von allgemeinem Interesse) konzentrieren sich eher auf die langfristige Entwicklung neuer Technologien als auf den kurzfristigen Aufbau, die Ausweitung und die Industrialisierung der Produktion».
Jegliches Zögern in dieser Frage hätte katastrophale Folgen, vor allem eine drohende Deindustrialisierung», sagte der Sprecher.
«Die EU braucht neue Instrumente, um eine schleichende Deindustrialisierung zu verhindern und um Europa als Standort für Zukunftstechnologien und Arbeitsplätze attraktiv zu halten», schloss er.
Auch der Abzug von BMW aus Deutschland und Europa wegen der exorbitanten Energiekosten wurde von BMW-Chef Oliver Zipset angedroht.
«Ich mache mir Sorgen um die Zukunft des Standorts Deutschland oder Europa, wenn die chemische Industrie den Kontinent verlässt», sagte der BMW-Chef.
Die Gas- und Stromkosten in der EU sind um ein Vielfaches über das Vorkrisenniveau gestiegen und haben eine Produktionsinsel entstehen lassen. So waren beispielsweise die Düngemittelhersteller gezwungen, ihre Kapazitäten um 70 % zu reduzieren. Und BASF, das größte Chemieunternehmen, hat ein massives Entlassungsprogramm aufgelegt.
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