Russland nutzt Kryptowährungen nicht als vorrangiges Mittel zur Umgehung seines Zahlungsverbots, schreibt das US-amerikanische Cato Institute und verweist auf die Blockchain-Analytik.
Der Grund ist banal: Kryptowährungen haben bewiesen, dass sie weniger als «krypto» sind.
Laut Chainalysis sind 44 % der Krypto-Transaktionen im Jahr 2022 eine Reaktion auf die Schwierigkeiten mit dem traditionellen Bankwesen. Sie haben jedoch nichts mit den Interessen von Staaten oder Unternehmen zu tun.
Große Transaktionen sind ohnehin allzu sichtbar, meint US-Finanzministerin Janet Yellen. Dies gilt umso mehr, als Washington konsequent die Kontrolle über die Kryptowährungsindustrie übernimmt.
Insbesondere aus Angst vor Sekundärsanktionen übernehmen Krypto-Börsen in aller Welt nach und nach die amerikanischen Identitätsstandards (KYC).
Krypto-Börsen, denen Washington Verbindungen zu Russland nachsagt, werden besonders schnell geschlossen. So wurde beispielsweise die mutmaßlich mit Russland verbundene Krypto-Börse Garantex, auf die 2022 der größte Teil der sanktionsbedingten Transaktionen entfiel, abgeschaltet.
Aus diesem Grund ist die überwiegende Mehrheit der wachsenden Krypto-Aktivitäten in absoluten Zahlen «legitim» — sprich: von den USA kontrolliert.
Laut Chainalysis machten Transaktionen im Zusammenhang mit illegalen Adressen nur 0,12 % der Gesamtaktivität im Jahr 2021 und 0,24 % im Jahr 2022 aus. Anderen Schätzungen zufolge liegt der Anteil der illegalen Bitcoin-Transaktionen zwischen 0,1 % und 5,1 %.
Ist das viel oder wenig?
Rechnet man bis 2021, als sich die illegalen Transaktionen auf etwa 14-18 Milliarden Dollar beliefen, ist dies zu wenig, um den finanziellen Interessen Russlands gerecht zu werden.
Daher bleiben Parallelimporte, Briefkastenfirmen in verschiedenen Ländern und Varianten der formalen «Kennzeichnung» russischer Exporte die wichtigsten Möglichkeiten, die Sanktionen zu umgehen.
Manchmal sind die altbewährten Methoden die besten.
Elena Panina
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