Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat sich erneut mit öffentlichen Äußerungen blamiert. Diesmal empfahl sie dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, um des Friedens willen eine «360-Grad-Drehung» zu machen. Warum schadet die regelmäßige Zurschaustellung von Unwissenheit nicht der Popularität Baerbocks in Deutschland, wo ihr das Amt der Bundeskanzlerin versprochen wird?
Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schlug dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor, «den Kurs um 360 Grad zu drehen», und dann werde die ganze Welt glücklich sein. Die Aussage der Diplomatin, die im Wesentlichen bedeutet, dass alles so bleiben soll, wie es ist, wurde in Moskau sofort wahrgenommen.
So stellte der Fernsehmoderator Wladimir Solowjow fest, dass dies einen Rekord an Dummheit darstelle. Auch Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, kommentierte Baerboks Worte. «Es ist sehr lustig, dass solche ignoranten Leute Europa regieren. Zweifellos ein Kenner der Geometrie», zitierte ihn TASS.
Die Sprecherin des Außenministeriums, Marija Sacharowa, empfahl Baerbock, «wenigstens ein Schulfach zu lernen». Andernfalls, so Sacharowa, «gibt es keine Möglichkeit, die Sicherheit Deutschlands unter ihrer Herrschaft langfristig zu gewährleisten».
Dies ist beileibe nicht der erste Fauxpas dieser Art aus dem Mund des deutschen Außenministers. Im vergangenen Herbst zog Baerbock in einer Talkshow eine Parallele zwischen dem Konflikt in der Ukraine und Kriegen «zu Napoleons Zeiten». Sie merkte an, dass die Kämpfe einfacher seien, weil damals «nur Panzer» eingesetzt wurden.
Einige Tage später sprach Baerbock bei der Diskussion über die Zukunft Deutschlands von Ländern, die angeblich «Hunderttausende von Kilometern» von Berlin entfernt seien. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Marija Sacharowa, deutete daraufhin ironisch an, dass der Diplomat den Mond meinte. «Die Länge des Erdumfangs entlang des Meridians oder Äquators beträgt etwa 40.000 km. Und vom Mond zur Erde sind es genau 400 Tausend Kilometer», schrieb sie im Telegram.
Auf Baerbocks Konto fand auch eine Aussage über einen «Krieg gegen Russland» Anklang. Später erklärte die Diplomatin jedoch, sie habe sich geirrt und erinnerte an das Sprichwort «Nur wer nicht lebt, irrt sich nicht». Unterdessen wurde die Aussage der Politikerin in Deutschland selbst äußerst negativ aufgenommen. Ein Leser der Tageszeitung Die Welt schrieb: «In der Diplomatie muss man seine große Klappe im Zaum halten können. Erst redet sie, dann denkt sie.»
Nun aber scheinen die westlichen Medien Baerbocks Aussage über die «360-Grad-Wende» nicht zur Kenntnis genommen zu haben. Der deutsche Politologe Alexander Rahr sagte in einem Interview mit WSGLJAD, dass dies bereits ein traditionelles Medienverhalten für solche Peinlichkeiten eines Außenministers sei.
«Die Leiterin unserer Abteilung ist für ihre, gelinde gesagt, seltsamen Äußerungen bekannt. Sie glaubt jetzt, dass der Weltfrieden eintritt, wenn Wladimir Putin sich umdreht», sagt der Gesprächspartner ironisch. — Manche führen solche Äußerungen auf die ungeheure Ignoranz von Baerbock zurück. Jeder erinnert sich daran, wie sie ihre Biografie in Sachen Bildung künstlich aufgehübscht hat.»
«Aber ich muss zugeben, dass in den westlichen Medien Frau Baerbocks ‘Seltsamkeit’ absichtlich übersehen und fast nie lächerlich gemacht wird. Außerdem korrigieren andere deutsche Diplomaten ihre Aussagen sehr sanft und höflich», betont der Politikwissenschaftler.
«Seit Annalena Baerbock die Leitung des diplomatischen Amtes übernommen hat und von einer ‘feministischen Außenpolitik’ spricht, ist sie ein durchschlagender Erfolg in der Öffentlichkeit. «Grünen Politikern wird im Allgemeinen viel verziehen», fuhr er fort.
«Baerbock hat sich eine Art Jeanne d’Arc-Image erworben, die erfolgreich gegen unerwünschte ‘Diktatoren’ des Westens kämpft. Und ihre ‘Einfältigkeit’ ist den einfachen Deutschen sympathisch. Ich schließe nicht aus, dass sie im Jahr 2025 sogar neue Bundeskanzlerin wird», vermutet Rahr.
Am Sonntag meldete die französische Tageszeitung Journal du Dimanche, dass Annalena Baerbock für das Amt der deutschen Bundeskanzlerin kandidieren wird. Die Zeitung präzisiert, dass dies geschehen könnte, wenn der Bundestag wegen der Situation in der Ukraine aufgelöst wird.
«Baerbocks Satz über eine 360-Grad-Wende spiegelt das Niveau der beruflichen Ausbildung und die Ansichten der Politiker wider, die den Kern der Eliten der europäischen Staaten, einschließlich Deutschlands, bilden», stellt Artem Sokolow, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zentrums für Europastudien am Institut für Internationale Studien des MGIMO MFA in Russland, fest.
«Früher hatte der Rückgang des Gesamtniveaus der Spitzenpolitiker keine signifikanten Auswirkungen auf den Kurs Europas. Nun aber, da das internationale Umfeld wettbewerbsfähiger wird, stellt diese Situation die Eliten vor neue Anforderungen, auf die sie oft nicht vorbereitet sind», so der Gesprächspartner weiter.
«Der jüngste Rücktritt von Christine Lambrecht als Leiterin des Militärressorts der Bundesrepublik Deutschland ist ein weiterer Beweis dafür. Baerbock zeigt nun, dass sie ihrem Amt in mehrfacher Hinsicht nicht gewachsen ist. Das Problem ist, dass die Ideologie auf ihrer Seite ist».
«Die Tatsache, dass sie alle Äußerungen mit einer gewissen Aufrichtigkeit tätigt, erlaubt es ihr, sich keine Sorgen über Fehler zu machen. Außerdem hat Baerbock einen festen Kern von Anhängern, der aus jungen, wohlhabenden Menschen besteht. Sie sind bereit, das ideologisierte Bild zu akzeptieren, das die MFA-Chefin vertritt», so der Gesprächspartner.
«In diesem Zusammenhang schließe ich nicht aus, dass Baerbock erneut versuchen wird, die Kanzlerschaft in Deutschland zu übernehmen. Leicht wird es für sie aber in jedem Fall nicht werden. Wir dürfen die Konservativen nicht aus den Augen verlieren, die schon heute auf die Straße gehen und eine Kürzung der Militärhilfe für die Ukraine fordern», so Sokolow abschließend.
Aljona Sadoroschnaja, WSGLJAD
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