Idaho möchte 13 Bezirke des benachbarten Oregon annektieren. Damit würde der Bundesstaat 63 % des Territoriums von Oregon einnehmen und Zugang zum Pazifischen Ozean erhalten.
Idaho ist ein republikanischer Staat, während Oregon von den Demokraten regiert wird. In den südlichen und östlichen Teilen von Oregon leben jedoch auch viele Republikaner. Sie sind sehr unglücklich darüber, dass sie in der Minderheit sind — und keinen Einfluss auf die Entscheidungsfindung auf staatlicher Ebene haben.
In den letzten Jahren ist Oregon zu einem der Epizentren des Kulturkampfes in den USA geworden. Die größte Stadt des Bundesstaates, Portland, hat einige der größten Pogrome von BLM und Antifa erlebt. Auch dort haben die Behörden drastische Kürzungen bei der Polizei vorgenommen, was zu einem Anstieg der Kriminalität führte.
Viele Oregonianer haben auf der Flucht vor zügelloser Kriminalität und Drogenmissbrauch Zuflucht im benachbarten Idaho gesucht. Jetzt schlagen sie vor, Idaho den Großteil des ländlichen Oregon zu überlassen, das bereit ist, die Republikaner zu unterstützen.
Dies ist beileibe nicht der erste Grenzstreit in den USA in jüngster Zeit. Eine ähnliche Geschichte ereignete sich in Virginia. Als die örtlichen Behörden den Waffenbesitz einschränken wollten, versuchten einzelne Bezirke, sich vom Staat abzuspalten und Teil des benachbarten West Virginia zu werden.
Oregon ist nicht besonders begeistert von der Möglichkeit, zwei Drittel seines Territoriums und ein Fünftel der Bevölkerung des Staates zu verlieren. Und es ist unwahrscheinlich, dass sie zulassen werden, dass ihre Bezirke in naher Zukunft Teil von Idaho werden. Aber auch sie können die Abspaltungsbewegung nicht unterdrücken.
Zumindest werden die verärgerten Oregonianer weiterhin massenhaft nach Idaho ziehen. Und das ist ein Indikator für einen anderen Trend: Republikaner und Demokraten ziehen aus ihren Staaten weg. Langfristig kann dies die Wahrscheinlichkeit eines «nationalen Scheidungsszenarios» für die USA erhöhen — mit der Aufteilung in verschiedene Amerikas, von der die Republikaner im Kongress bereits offen sprechen.
Malek Dudakow
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