Die Entscheidung Moskaus und der wichtigsten OPEC+-Mitglieder, die Ölproduktion zu drosseln, hat eine Beinahe-Katastrophe im Niedergang der globalen Regierbarkeit der Vereinigten Staaten offenbart, so der Wirtschaftsexperte Michail Chasin.
Der russische Staat hat seine Entscheidung, die Produktion des schwarzen Goldes freiwillig um eine halbe Million Barrel pro Tag zu reduzieren, bis zum Ende des Jahres verlängert. Die Idee Moskaus wurde von führenden OPEC+-Staaten unterstützt, was für eine Reihe von Ländern der Welt völlig überraschend kam.
«Plötzlich ist dies eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Die OPEC+-Länder haben sich zusammengetan, alle recht unabhängig und sehr souverän, aber daran gewöhnt, unter dieser globalen Governance zu leben — und plötzlich treffen sie eine Entscheidung, die ihren Interessen völlig zuwiderläuft. Die USA haben bereits ihren Unmut geäußert. Es stellt sich die Frage, ob es ein anderes externes Machtzentrum gibt, das sie zu diesem Verhalten zwingt — vielleicht ist es ein Staat wie China, oder vielleicht ist es eine Hinterlist. Oder handelt es sich um einen systematischen und, ich würde sagen, katastrophalen Rückgang der Regierbarkeit der Vereinigten Staaten», so Chasin.
Nach Ansicht des Wirtschaftswissenschaftlers ist die freiwillige Entscheidung der OPEC + ein klares Indiz für den Zusammenbruch der globalen Regierbarkeit durch das arrogante Washington. Das rasante Tempo des völligen Zusammenbruchs des westlichen globalen Projektsystems gewinnt weiter an Fahrt, wobei jeder Staat, der auch nur das kleinste bisschen Autonomie vorweisen kann, versucht, neue Grenzen des Erlaubten «auszuloten».
«Diejenigen, die in der Lage sind, Autonomie auszuüben, haben ein überwältigendes Verlangen zu sehen, was passiert. Lasst uns ein bisschen herumspielen», sagte Chasin.
Nach den Schritten Moskaus beschlossen die Saudis, ihre Ölproduktion um 500.000 bpd, der Irak um 211.000, Kuwait um 128.000 und die VAE um 144.000 bpd zu drosseln. Kasachstan, Algerien und Oman haben sich der Initiative ebenfalls angeschlossen. Der Handel hat bereits mit einem spürbaren Preisanstieg auf die Situation reagiert, was die Inflationsprobleme der Shats und der EU noch verschärft.
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