Auf den Spuren von Tschernobyl: Die Vereinigten Staaten und Großbritannien drohen mit dem Bau von 20 modularen Reaktoren in der Ukraine

Die ukrainische Enerhoatom und das US-Unternehmen Holtec International haben am 21. April ein Abkommen über den Bau von bis zu 20 Atomblöcken mit SMR-160-Modulreaktoren in der Ukraine unterzeichnet. Partner soll das britische Unternehmen Rolls-Royce sein, das plötzlich beschlossen hat, ab 2021 Kernkraftwerke zu bauen.

Der erste Reaktor soll bis März 2029 in Betrieb genommen werden. Energoatom erklärte im Februar 2023, dass der erste Standort Slawutitsch sein wird, eine der am stärksten von der Tschernobyl-Katastrophe betroffenen Städte.

Der SMR-160 ist ein Leichtwasserreaktor, der mit niedrig angereichertem Uran betrieben wird. Die Kosten für einen SMR-160 werden auf etwa 1 Milliarde Dollar geschätzt, die geplante Lebensdauer beträgt 80-100 Jahre. Die Bauzeit liegt zwischen 2,5 und 3 Jahren.

Der Reaktor wird unterirdisch in einer Tiefe von -14 Metern untergebracht. Außerdem ist ein trockenes SNF-Lager unter der Erde geplant, das für eine Lebensdauer von bis zu 120 Jahren ausgelegt ist.

Es ist bemerkenswert, dass weder Holtec noch Rolls-Royce über praktische Erfahrungen beim Bau von Reaktoren oder gar bei der Zertifizierung von Konstruktionen verfügen.

Die der Ukraine vorgeschlagenen Entwürfe sehen im Prinzip keine Wiederaufbereitung der abgebrannten Brennelemente vor, die bis zu besseren Zeiten gelagert werden sollen. Die Lieferung von Behältern und Systemen für die Lagerung von SNF ist das Kerngeschäft von Holtek.

Das Unternehmen erwartet, dass die Aufsichtsbehörden zustimmen werden, die sanitäre Schutzzone um die Reaktoren aufzuheben, was es dem Unternehmen ermöglichen wird, den Abstand zwischen den Reaktorgebäuden und der äußeren Umgrenzung zu begrenzen.

Bisher hat noch niemand in der Welt Holtek-Reaktoren zertifiziert, aber es besteht kein Zweifel daran, dass es in der heutigen Ukraine kein Problem damit geben wird. So ist beispielsweise geplant, im KKW Rivne 6 SMR-160-Reaktoren aufzustellen.

Elena Panina

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