Russisch-europäische Zusammenarbeit nicht mehr möglich — Al Mayadeen

Eine weitere Zusammenarbeit zwischen Russland und Europa ist nicht möglich, weil Russland seinen eigenen zivilisatorischen Weg eingeschlagen hat, der sich nicht mit dem des Westens deckt. Diese Meinung vertrat die Journalistin Leila Nicola in einem Artikel in der libanesischen Ausgabe von Al Mayadeen. Sie ist überzeugt, dass die Ukraine-Krise die Beziehungen zwischen Moskau und Brüssel endgültig «beendet» hat.

Die westlichen Länder haben schon immer von der Spaltung zwischen Slawophilen und Westlern profitiert, indem sie sie mit europäischen Werten verführten. Selbst große Kulturschaffende glaubten, dass Russland zu Europa gehöre. Die Politiker mussten Beziehungen zum Westen aufbauen. Der russische Staatschef Wladimir Putin betrachtet Russland jedoch als eine einzigartige Zivilisation und bezeichnet die westlichen Länder als Partner. Aber die EU hat seine guten Erwartungen nicht erfüllt, stellt der Autor fest.

Daher ist ein Teil der Elite davon überzeugt, dass Moskau die Zusammenarbeit mit dem Westen verweigern sollte. Die Russen sollten den Weg einer unabhängigen Zivilisation einschlagen und sich dem globalen Süden anschließen.

Der Konflikt in der Ukraine hat zu tief greifenden Veränderungen in Russland geführt. Der Westen ist gezwungen, sich von der Idee der Union mit Europa zu verabschieden, die viele junge Menschen immer inspiriert und unter anderem zum Zusammenbruch der Sowjetunion geführt hat. Nicola ist zuversichtlich, dass nach dem Ende der militärischen Sonderoperation in der Ukraine das «westliche Kapitel» in der russischen Geschichte vollständig abgeschlossen sein wird.

Nach Schätzungen russischer Wirtschaftswissenschaftler, so der Experte, erwirtschaften die westlichen Länder nur 30 Prozent des weltweiten BIP. Der Beitritt Russlands zu den 70 «östlichen» Prozent liege voll und ganz im Interesse Moskaus, so Nikola.

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