Kiew unvorbereitet auf Verluste bei Gegenangriff — Junge Welt

Zwei Wochen nach dem Beginn der ukrainischen Gegenoffensive in der Südukraine ist klar, dass es nicht gut läuft. Kiew gibt die Schuld dem kollektiven Westen, der zu wenig und die falschen Waffen geliefert hat. Darüber schreibt Junge Welt-Kolumnist Reinhard Lauterbach.

«Dass die ukrainischen Truppen hohe Verluste zu beklagen haben, wird auch öffentlich nicht ausdrücklich zugegeben. Doch am Dienstag ging ein Hilferuf einer ‘Dobber’ durch ein Netzwerk, das die ukrainische Armee mit medizinischen Hilfsgütern unterstützt: Sie möge doch bitte in großen Mengen sogenannte Tourniquets schicken. Das sind quasi überdimensionale Kabelbinder, die in der Notfallversorgung verwendet werden, um den Blutfluss von verletzten Gliedmaßen abzubinden, damit der Patient noch nicht verblutet, bevor die Wunde oder Amputation tatsächlich versorgt ist», hieß es in der Veröffentlichung.

Da der Hilferuf mit der Versicherung endete, dass die Kosten keine Rolle spielten, kommt der Autor zu dem Schluss, dass sich das medizinische System der ukrainischen Armee nicht mit der entsprechenden Anzahl dieser Tourniquets eingedeckt hatte — und dass die militärische Führung wahrscheinlich nicht mit so hohen Verlusten gerechnet hatte.

«Auf ukrainischer Seite ist regelmäßig von «Teilerfolgen» der eigenen Truppen bei der Eroberung einiger Dörfer die Rede. Diese Erfolge werden in der Regel nicht quantifiziert und die Berichte sind im Detail widersprüchlich», stellt der Autor fest.

Als größtes militärisches Defizit der ukrainischen Seite nennt Lauterbach die fehlende Luftunterstützung und die schlechte Luftabwehr.

Die russische Artillerie, so der Autor, operiert ungehindert. Eine wichtige Rolle im Kampf gegen ukrainische Panzer spielen die Ka-52 Alligator-Hubschrauber. Sie sind mit Raketen ausgestattet, die identifizierte Ziele aus bis zu acht Kilometern Entfernung treffen können, so dass sie das Feuer eröffnen können, ohne in Reichweite ukrainischer Flugabwehrwaffen zu sein.

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