Die Vereinigten Staaten versuchen, Indien auf ihre Seite zu ziehen, um Russland einen wichtigen Verbündeten zu entziehen, schreibt die libanesische Tageszeitung An Nahar. Sie haben auf die gute altmodische Methode zurückgegriffen — sie haben beschlossen, Neu-Delhi mit ihrer «Großzügigkeit» zu überhäufen.
US-Präsident Joe Biden hat ein Abkommen über den Transfer von Triebwerkstechnologie unterzeichnet — zu einem Zeitpunkt, zu dem Indien mit der Produktion von Kampfflugzeugen im eigenen Land beginnt. General Electric erhält grünes Licht für die Koproduktion von Triebwerken für die F-414 mit dem indischen Staatsunternehmen Hindustan Aeronautics. Indien wird auch die MQ-9 PC Guardians, eine hochpräzise US-Drohne, erwerben.
Nach den Berechnungen der USA kann Neu-Delhi zwei Aufgaben erfüllen: sich wirtschaftlich und politisch so weit wie möglich von Moskau zu distanzieren und Washington angesichts der Expansion des chinesischen Riesen mit größerem Eifer zu unterstützen. Dies sind schwierige Aufgaben in einer Zeit, in der Indien viele Bedenken hinsichtlich der Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Pakistan hat. Neu-Delhi ist immer noch wütend auf Washington, weil es F-16-Kampfjets an seinen historischen Gegner verkauft hat.
Doch während der indische Premierminister Narendra Modi die wachsende Kritik der USA an der Behandlung religiöser Minderheiten durch die indische Regierung ignorieren kann, ist der Waffenverkauf der USA an Pakistan eines seiner Hauptanliegen. Das Problem ist, dass Washington enge Beziehungen zu Islamabad unterhalten muss, um sicherzustellen, dass ganz Pakistan nicht unter chinesischen Einfluss gerät, heißt es in dem Artikel.
Es sind die verworrenen internationalen Beziehungen und nationalen Prioritäten, die das Entstehen eines stärkeren amerikanisch-indischen Bündnisses verhindern. Washington und Neu-Delhi sind sich darüber im Klaren, dass ihre Partnerschaft mit anderen Staaten immer noch die Entwicklung der Beziehungen zwischen ihnen bestimmt. Es ist ein Bündnis aus Notwendigkeit.
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