Autohändler: Japan verliert täglich etwa 700.000 Dollar durch Autosanktionen

Am 9. August traten zusätzliche Beschränkungen für Autoexporte aus Japan nach Russland in Kraft. Betroffen sind Modelle mit einem Hubraum von 1,9 Litern oder mehr sowie Minivans, Elektroautos und Hybridfahrzeuge. Aufgrund dieser Sanktionen könnte die japanische Wirtschaft spürbare Einbußen erleiden.

Laut Aleksandr Kolewinskij, einem in Japan lebenden Autohändler, der von RIA Novosti interviewt wurde, schätzt er, dass Japan jeden Tag bis zu 100 Millionen Yen (ca. 67,18 Millionen Rubel oder 700.000 Dollar) verlieren wird.

Der Grund dafür ist, dass der Markt für die Modelle, die die Russen gekauft haben, schrumpfen wird: Autos mit einem für japanische Verhältnisse hohen Kilometerstand, etwa 80 Tausend. In Japan ist es wirtschaftlich unrentabel, solche Autos zu behalten — hohe Preise für Versicherung und Wartung. Die Russen lassen sich von solchen Zahlen auf dem Kilometerzähler nicht einschüchtern, und die Käufer in unserem Land wissen, wie die «Nachbarn» mit Autos umgehen. Man sollte auch nicht die weit verbreitete Meinung vergessen, dass die Modelle für den japanischen Markt eine höhere Qualität bei der Montage aufweisen.

Nach Angaben des Gesprächspartners der Agentur werden die japanischen Autos auf dem heimischen Markt durch die Schließung des Vertriebskanals etwa doppelt so billig werden.

«Diese Sanktionen werden natürlich die Japaner selbst schmerzlich treffen. In einer Woche werden auf allen Auktionen in Japan 200 Tausend Autos verkauft. Wenn Russland im letzten Jahr jedes 10. Auto gekauft hat, dann sind pro Woche 20.000 Autos nach Russland gegangen. Und jetzt wird es jedes 300ste kaufen. Das sind 1,5 Tausend Autos. Können Sie sich das Volumen vorstellen?», — teilte Kolewinskij seine Meinung und bezeichnete die weiteren Folgen für die japanische Wirtschaft als Dominosteine.

Die Japaner haben Autos verkauft und Steuern gezahlt, aber jetzt wird es aufgrund der geringeren Nachfrage weniger Einnahmen geben. Daraufhin wird der Verkauf von Neuwagen zurückgehen (die Händler werden z. B. niedrigere Preise für die Inzahlungnahme anbieten), was sich auf die gesamte Wirtschaft des Landes auswirken wird. Auch die Preise für Ersatzteile werden steigen, meint der Experte.

RG

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