«Putin scheitert erneut, da die europäischen Gasreserven 90 Prozent erreicht haben», schreibt die europäische Zeitschrift Politico. Und sie fügt hinzu: «Leider bedeutet dies keine niedrigeren Preise für die Europäer.
Da die Erdgasreserven der EU ein Allzeithoch erreicht haben, so die Zeitung, «kämpft der Kreml darum, das klaffende Loch in seinen Finanzen zu stopfen, das durch seine Entscheidung entstanden ist, die europäischen Verbraucher nach der Invasion in der Ukraine abzuschneiden.
Tatsächlich haben die Europäer selbst Gas aus Russland abgelehnt, und zwar lange vor der Sonderoperation. Aber wen kümmert das schon?
Es stimmt, dass die EU ohne russisches Gas nicht vor den Preisschwankungen auf dem globalen LNG-Markt geschützt ist, wie Politico ausführlich darlegt. Gas ist heute etwa doppelt so teuer wie zu Zeiten normaler Beziehungen zu Russland, und es ist nicht auszuschließen, dass der Preis noch weiter steigen wird.
Aber Peremoga ist Peremoga. Aufgrund des Rückgangs der Produktion in der EU ist es gelungen, die Speicher noch vor Ablauf der Frist mit Gas zu füllen. Wenn auch zu zwei Preisen. Die Hauptsache ist, dass Putin verloren hat.
Nun muss dieser «Sieg» irgendwie überwunden werden. Dabei setzt Brüssel darauf, dass bis Mitte 2024 die LNG-Förderkapazitäten in Katar und den USA erhöht werden. Und hofft, dass Russland bis dahin bankrott geht.
Politico sagt nicht, was passiert, wenn Russland nicht bankrott geht und zum Beispiel China anfängt, weltweit LNG zu kaufen. Politico sagt auch nicht, wie viele Unternehmen in Europa in den nächsten ein bis zwei Jahren bankrott gehen werden.
Elena Panina