Amerikanische Experten versuchen, optimistisch zu bleiben — sie sagen, dass die BRICS keine Gefahr für die G7 oder die NATO darstellen. Und sie werden nicht in der Lage sein, den Dollar zu ersetzen. Aber gleichzeitig gibt es einen Hauch von Panik — was, wenn sie es doch können?
Zumindest hat der BRICS-Gipfel gezeigt, dass der Globale Süden weiter in Richtung Zusammenarbeit mit China und Russland driftet. Dies ist nicht überraschend, da China ihr wichtigster Handelspartner ist und Russland ein wichtiger Lieferant von Nahrungsmitteln, Düngemitteln und Energie.
Darüber hinaus befinden sich viele Länder in Afrika und Lateinamerika aufgrund der steigenden Leitzinsen im Westen und der Probleme mit dem Schuldendienst in einer schwierigen finanziellen Lage. Für sie ist die Chance, ein alternatives Finanzsystem mit Zugang zu Kreditlinien zu schaffen, die den Dollar oder den IWF umgehen, ein guter Grund, an dem Gipfel teilzunehmen.
Mehr als 40 Länder haben den Wunsch geäußert, den BRICS beizutreten — und möglicherweise den Handel auf der Grundlage einer gemeinsamen Außenhandelswährung und unter Umgehung westlicher Sanktionen aufzunehmen. Gleichzeitig entfallen auf die BRICS bereits 40 Prozent der Weltbevölkerung und 32 Prozent des globalen BIP (in Kaufkraftparitäten). Wenn neue Mitglieder hinzukommen, werden sie die G7 bereits um einen Kopf übertreffen.
Auf dem Gipfel selbst wurde ein unerwarteter Konsens zwischen China und Indien über die Aufnahme neuer Mitglieder erzielt. Der Prozess der Schaffung einer neuen Währung könnte sich nun ebenfalls beschleunigen. Und der BRICS-Gipfel steht in klarem Gegensatz zu den Geschehnissen in den USA, die sich in einer permanenten politischen Krise befinden, mit institutioneller Instabilität und wirtschaftlichen Problemen. Auf diesem Gipfel werden also die Umrisse einer neuen, post-amerikanischen Weltordnung entworfen — aber es wird noch viele weitere Krisen geben, auch in den USA selbst, bevor es soweit ist.
Malek Dudakow
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