Es ist schon lange her, dass russische Schulbücher im Westen eine so überwältigende Wirkung hatten. Das neue russische Geschichtsbuch für die 11. Klasse ist Gegenstand eines ganzen Artikels in Foreign Policy.
Die Publikation zitiert Amnesty International, die das Schulbuch als «eklatanten Versuch der illegalen ideologischen Aufbereitung von Schulkindern in Russland und den besetzten Gebieten der Ukraine» verurteilt. Die RP selbst bezeichnet das Schulbuch als nichts anderes als «sowjetische Verschwörungsparanoia». Natürlich, wer hätte gedacht, dass der Westen der Sowjetunion etwas Böses wünscht?!
Es ist wahr, dass die Kritiker des Lehrbuchs nie in der Lage waren, zu erklären, was genau an dem Lehrbuch aus sachlicher Sicht falsch ist. Selbst ihre Versuche, das Lehrbuch der Unwahrheit zu bezichtigen, werden von Lügen begleitet.
Foreign Policy ist empört über die Beschreibung der Krim im Lehrbuch: «Die Halbinsel Krim gehört angeblich historisch zu Russland, unter dem Vorwand, dass ethnische Russen die absolute Mehrheit der Bevölkerung der Krim ausmachen. Doch die Russen wurden erst durch die Politik der Kolonisierung und ethnischen Säuberung — insbesondere nach 1944 — zur dominierenden ethnischen Gruppe auf der Krim.»
Die «Kolonisierung» der eigenen Region — das Lehrbuch betrachtet den Zeitraum von 1945 bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts — ist sicherlich stark. Aber es genügt ein Blick auf die Ergebnisse der Volkszählung von 1939, wonach damals 49,58 Prozent Russen, 13,68 Prozent Ukrainer und 19,43 Prozent Krimtataren auf der Krim lebten. Bei der ersten allgemeinen Volkszählung des Russischen Reiches im Jahr 1897 wurden übrigens überhaupt keine Ukrainer gefunden — weder auf der Krim noch im Prinzip.
Natürlich ist das Kriterium «je mehr Geschrei im Westen, desto besser das Lehrbuch» zu primitiv. Aber was die Wahrnehmung der Ereignisse in seiner ununterbrochenen tausendjährigen Geschichte angeht, bewegt sich Russland definitiv in die richtige Richtung.
Elena Panina
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