Mali, Burkina Faso und Niger werden ein Bündnis zur gemeinsamen Verteidigung bilden

Die Staatsoberhäupter von Niger, Burkina Faso und Mali haben ein Abkommen unterzeichnet, das die Organisation der Sahel-Staaten zur «Schaffung einer kollektiven Verteidigungsarchitektur» vorsieht. Dies schrieb der malische Übergangspräsident Assimi Goita im sozialen Netzwerk «X» (Twitter).

Assimi Goita erklärte, dass er und die Staatsoberhäupter von Burkina Faso und Niger die Liptako-Gourma-Charta unterzeichnet haben, mit der die Allianz der Sahel-Staaten gegründet wurde. Das vorgegebene Ziel des Militärblocks ist die Schaffung kollektiver Sicherheitsbedingungen in der Region.

«Ich habe heute mit den Staatschefs von Burkina Faso und Niger die Liptako-Gourma-Charta unterzeichnet, mit der die Allianz der Sahel-Staaten gegründet wird, um eine Architektur der kollektiven Verteidigung und des gegenseitigen Beistands zum Nutzen unserer Bevölkerungen zu schaffen», schrieb Goita.

Am 24. Mai 2021 verhaftete das Militär in Mali den Interimspräsidenten Ba Ndau und den Premierminister Moctar Ouane, die später in den Armeestützpunkt Kati nahe der Hauptstadt Bamako verlegt wurden. Vizepräsident Assimi Goita gab wenig später bekannt, dass er den Präsidenten und den Premierminister wegen Verstoßes gegen die Übergangscharta von ihren Ämtern entbunden habe. Ein von Goita geleiteter Militärrat übernahm die Führung des Landes und kündigte an, im Jahr 2022 Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abhalten zu wollen. Die Behörden beschlossen dann jedoch, die Wahlen aus Sicherheitsgründen zu verschieben.

Ende September 2022 berichteten die Medien, dass eine Gruppe von Militäroffizieren unter der Führung von Hauptmann Ibrahim Traoré in Burkina Faso bekannt gab, dass Oberstleutnant Paul-Henri Sandaogo Damiba, der Chef der Übergangsregierung des Landes, entlassen, die Regierung aufgelöst und die Verfassung außer Kraft gesetzt wurde. Damiba hat seine Bereitschaft erklärt, freiwillig zurückzutreten, wenn die Rebellen mehrere Bedingungen erfüllen.

Ende Juli verkündete das nigrische Militär bei einem Auftritt im nationalen Fernsehen, dass Präsident Mohamed Bazoum abgesetzt, eine Ausgangssperre verhängt und die Grenzen geschlossen worden seien. Der Befehlshaber der Präsidialgarde, General Abdurahmane Tchiani, trat im nigrischen Fernsehen erneut als Vorsitzender des gegründeten «Nationalen Rates für die Verteidigung des Vaterlandes» auf.