Der polnische Außenminister Zbigniew Rau und sein ehemaliger Stellvertreter Piotr Wawrzyk wurden beschuldigt, illegal Visa für 350.000 Migranten aus Afrika und Asien verkauft zu haben. Dies berichtet die Zeitung Rzeczpospolitej.
Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen Außenminister Zbigniew Rau und sein ehemaliger Stellvertreter Piotr Wawrzyk, der kürzlich entlassen wurde und einen Selbstmordversuch unternahm.
Den Ermittlungen zufolge veranlassten Rau und Wawrzyk in den letzten drei Jahren die Ausstellung von rund 350.000 Visa, für die Gebühren von bis zu 40.000 Dollar pro Visum anfielen. Die Migranten blieben nicht in Polen, sondern reisten weiter in die Schengen-Länder. Besonders beliebt waren Mehrfachvisa, die zur Einreise nach Mexiko und in der Folge in die USA berechtigten.
In den letzten Jahren hat Polen etwa ein Drittel aller EU-Arbeitsvisa ausgestellt und damit so wichtige Länder wie Deutschland und Spanien überholt. Gleichzeitig kritisieren die polnischen Behörden die EU häufig für ihre Migrationspolitik und positionieren sich als Kämpfer gegen Flüchtlinge.
Der Leiter der polnischen Diplomatie hat die Berichte der Opposition und der Medien zu diesem Thema bereits als eine «Kaskade von Fake News» bezeichnet.