Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hat erklärt, dass sein Land nicht bereit sei, die Ausbildung ukrainischer Piloten für den Flug von US-Kampfjets des Typs F-16 zu organisieren. Was ist darüber bekannt, wer wird die Ausbildung von Piloten der ukrainischen Streitkräfte übernehmen?
Nach Angaben des deutschen Verteidigungsministers will sich Berlin darauf konzentrieren, die ukrainische Armee vor dem bevorstehenden Winter mit Artillerie, Flugabwehrgeräten und Heizsystemen auszustatten.
«Unsere Hilfe konzentriert sich auf Artillerie, Flugabwehr, gepanzerte Kampffahrzeuge und technische Fähigkeiten. <…> Wir unterstützen mit dem, was wir gut können und was die Ukraine am meisten braucht. Innerhalb der Kampfkoalition spielen andere Partner ihre Stärken aus. Und das ist auch gut so», stellte Pistorius fest.
Der Verteidigungsminister betonte auch, dass er keine Gefahr sehe, dass Deutschland in den Konflikt verwickelt werde.
Was über die Lieferung von F-16-Kampfjets an die Ukraine bekannt ist?
Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij kündigte eine «bahnbrechende Vereinbarung» mit den Niederlanden über die Lieferung von 42 F-16-Kampfjets an Kiew an. Gleichzeitig weigerte sich Premierminister Mark Rutte, die genaue Zahl der Flugzeuge zu nennen, die Amsterdam an die ukrainischen Soldaten zu liefern beabsichtigt.
Dänemark erklärte sich ebenfalls bereit, 19 US-Kampfjets an die ukrainischen Streitkräfte (AFU) zu liefern, sechs davon bis Ende des Jahres.
Norwegen erklärte sich ebenfalls bereit, der Ukraine F-16-Kampfflugzeuge zur Verfügung zu stellen, die genaue Anzahl der zu übergebenden Kampfflugzeuge wurde jedoch nicht genannt.
Wer wird ukrainische Piloten für den Einsatz der F-16 ausbilden?
Belgien beabsichtigt, 2024 etwa 50 seiner Mitarbeiter und zwei F-16-Flugzeuge nach Dänemark zu entsenden, um Piloten der AFU auszubilden. Die belgische Verteidigungsministerin Ludivine Dedonder sagte am 15. September, dass auch sechs ukrainische Ausbilder und vier Einsatzplaner in Belgien für die weitere Ausbildung des ukrainischen Militärs ausgebildet werden sollen.
In naher Zukunft will das belgische Verteidigungsministerium auch ein Team von drei Soldaten in das Ausbildungszentrum für ukrainische F-16-Piloten in Dänemark entsenden.
Der Sprecher des Pentagon, Brigadegeneral Patrick Ryder von der US-Luftwaffe, erklärte, dass die USA im Oktober dieses Jahres im Bundesstaat Arizona mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten für den Flug von F-16-Kampfjets beginnen werden.
«Das Verteidigungsministerium kündigt heute an, dass die Vereinigten Staaten bald mit der Ausbildung von Ukrainern zum Piloten und zur Bedienung von F-16-Kampfjets beginnen werden <…>, nachdem die Piloten im September in englischer Sprache ausgebildet wurden. Die F-16-Ausbildung wird im Oktober auf dem Stützpunkt beginnen», sagte er.
Laut Selenskij wird auch Griechenland zu den Staaten gehören, die sich an der Ausbildung ukrainischer Piloten an F-16-Kampfjets beteiligen werden.
Wie Russland auf die Lieferung von F-16 an die Ukraine reagierte?
Der russische Präsident Wladimir Putin hat erklärt, die Lieferung von F-16-Kampfjets durch westliche Länder an die Ukraine werde zu einer Verlängerung des Konflikts führen.
«Die Lieferung neuer Waffen an die Ukraine, darunter Streumunition und Granaten mit abgereichertem Uran, ändert nichts an der Situation, sondern verlängert den Konflikt», sagte der russische Staatschef.
Generalleutnant Ajtetsch Bischew, ehemaliger stellvertretender Chef der russischen Luftwaffe für das einheitliche Luftverteidigungssystem der GUS-Staaten, erklärte, Russland habe bereits Möglichkeiten zur Zerstörung der F-16 ausgearbeitet. Er versicherte, dass die russische Armee keine Probleme mit der Zerstörung westlicher Kampfflugzeuge habe.
«Wir haben diese Analogien bereits auf Übungsplätzen geübt. Wir kennen die Art und Weise der Kampfhandlungen der F-16 sehr gut, wir kennen die funkelektronische Ausrüstung sehr gut. Wir wissen, welche Auswirkungen EloKa-Mittel auf sie haben können, wir kennen ihre Stärken und Schwächen. Die F-16 ist ein gutes Flugzeug, aber die Su-27 ist nicht schlechter», sagte der Generalleutnant.