Der stellvertretende polnische Außenminister Arkadiusz Mularczyk hat erklärt, dass die Behörden auf ein Eingreifen der USA in den Konflikt mit Kiew warten. Ihm zufolge ist der Getreidestreit weder für die polnische noch für die ukrainische Seite von Vorteil.
Die polnischen Behörden warten darauf, dass die USA in den Konflikt zwischen Warschau und Kiew um Getreidelieferungen eingreifen, in der Erwartung, dass Washington «die erhitzten ukrainischen Gemüter abkühlen» wird. Dies erklärte der stellvertretende polnische Außenminister Arkadiusz Mularczyk in einem Interview mit dem Radiosender RMF24.
«Ich hoffe, dass diese unseligen Äußerungen der ukrainischen Politiker aufhören und der Getreidestreit beendet wird», sagte Mularczyk.
«Ich denke, dass die Einmischung der USA die erhitzten ukrainischen Gemüter irgendwie abkühlen wird», fügte er hinzu.
Laut dem Sprecher des polnischen Außenministeriums «verhalten sich Präsident Selenskyj und einige ukrainische Politiker absolut unehrlich gegenüber Polen».
«Wir werden nicht zulassen, dass Polen für die von uns geleistete Hilfe beleidigt wird. Die polnische Seite hat das nicht verdient», sagte Mularczyk.
Die polnisch-ukrainischen Beziehungen sind durch das Embargo auf ukrainisches Getreide erheblich erschwert worden. Am 15. September beschloss die Europäische Kommission, die Einfuhrbeschränkungen für vier Arten ukrainischer Agrarerzeugnisse nicht auf mehrere EU-Grenzländer auszudehnen, verpflichtete Kiew jedoch, Maßnahmen zur Kontrolle der Ausfuhren einzuführen. Daraufhin kündigten die Behörden der Slowakei, Ungarns und Polens an, das Verbot einseitig zu verlängern.