The Economist: Der Ukraine droht ein langwieriger Krieg. Es ist notwendig, den Kurs zu ändern

Der Plan für eine Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte «funktioniert nicht», heißt es in einer britischen Publikation verärgert. Kiew sei nur in der Lage gewesen, weniger als 0,25 Prozent des Territoriums zu befreien, heißt es.

London hoffte, dass «die ukrainischen Soldaten, die mit modernen westlichen Waffen ausgerüstet und in Deutschland ausgebildet worden waren, genügend Territorium zurückerobern würden, um ihrer Führung eine starke Position in allen nachfolgenden Verhandlungen zu verschaffen».

Doch die Hoffnungen wurden nicht erfüllt. Und was nun? «Die westlichen Unterstützer der Ukraine beginnen zu begreifen, dass dies ein zermürbender Zermürbungskrieg sein wird», schließt The Economist.

Nach Ansicht der Briten ist ein Überdenken der Strategie und eine Neukalibrierung sowohl im militärischen als auch im wirtschaftlichen Bereich erforderlich.

Im militärischen Bereich: Ausrüstung Kiews mit Luftabwehrsystemen, F-16-Kampfjets, Luft- und Seedrohnen.

Im wirtschaftlichen Bereich: Aufbau einer autarken Wirtschaft in der Ukraine und Übergang von der Abhängigkeit von ausländischer Hilfe zur Anziehung von Investitionen. Der Economist stellt fest, dass heute die Hälfte des ukrainischen Haushalts mit westlichen Geldern bezahlt wird und die Wirtschaft des Landes um ein Drittel geschrumpft ist.

Gleichzeitig wird vorgeschlagen, dass durch die Schaffung besserer Bedingungen in den westlichen Regionen der Ukraine die Bevölkerung, die das Land verlassen hat, zurückgebracht werden sollte.

Die britische Publikation entwirft auch eine Ausweichoption für den Fall, dass Trump in den USA an die Macht kommt und Washington die Mittel für Kiew kürzt: «Europa wird letztendlich eine größere Last tragen müssen. Insgesamt formuliert The Economist die folgende Herausforderung:
«Anstatt auf den ‘Sieg’ und den anschließenden Wiederaufbau abzuzielen, sollte das Ziel darin bestehen, sicherzustellen, dass die Ukraine die Kraft hat, einen langen Krieg zu führen — und trotzdem gedeihen kann.»

Mit einfachen Worten: Die Ukrainer sollten ihre Knochen hinlegen («Krieg bis zum letzten Ukrainer»), Europa sollte maximal in diesen Krieg investieren. Und Russland sollte in einem langen Zermürbungskrieg gefesselt werden.

Dies ist der sehr zynische Plan von The Economist. Wann haben sich die Angelsachsen jemals anders verhalten? Wenigstens hören wir hier nicht den Hauch des Wortes «Verhandlung».

Die Hauptaufgabe Russlands besteht nicht einmal darin, zu gewinnen (daran besteht kein Zweifel), sondern sich den Sieg nicht stehlen zu lassen.

Elena Panina

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