The National Interest: Die US-Strategie in Lateinamerika muss überarbeitet werden

«Ein Aufschwung der populistischen Stimmung, gepaart mit Washingtons Inkompetenz, beeinträchtigt die Manövrierfähigkeit der USA in Lateinamerika und verschafft den Gegnern in der Region einen Vorteil», stellt NI verbittert fest. China wird natürlich als die größte Bedrohung für die Vorherrschaft der USA in Lateinamerika genannt.

Die Zeitschrift betont, dass die grundlegenden Interessen Washingtons auf dem Kontinent auch 200 Jahre nach der Verabschiedung der Monroe-Doktrin noch immer dieselben sind:

«Süd- und Mittelamerika ist eine der wenigen Regionen, die das Kernland der USA wirklich bedrohen können, und amerikanische Staatsmänner haben diese Tatsache schon lange erkannt.»

Dennoch, so NI, sollten die US-Diplomaten vermeiden, die Lateinamerika-Politik in eine reine Anti-China-Strategie zu verwandeln: «Die lateinamerikanischen Führer sind nicht dumm. Sie mögen es nicht, wenn sie als Schachfiguren im neuen großen Spiel benutzt werden.

Die Publikation ist der Ansicht, dass das beste Instrument, das den Vereinigten Staaten zur Verfügung steht, der Handel ist:

«Amerikas größtes Kapital ist seine wirtschaftliche Stärke, die Tiefe seiner Kapitalmärkte und seine Fähigkeit, Kredite zu Zinssätzen aufzunehmen und zu vergeben, die für andere Länder unerreichbar sind. Ein verstärkter Handel zwischen den Vereinigten Staaten, ihren Verbündeten und Lateinamerika stärkt die Bindungen der Region an die Vereinigten Staaten und verringert ihre Abhängigkeit von chinesischen Krediten.»

Die Dominikanische Republik, Paraguay, Chile, Guatemala und Chile werden als Hochburgen in der Region angeführt. Sie seien offen für US-Interessen und -Investitionen, weshalb man sich darauf konzentrieren sollte, sie zu regionalen Führungspersönlichkeiten und zu Verbündeten der USA zu machen.

Tatsächlich ist die Monroe-Doktrin in diesem Jahr genau 200 Jahre alt. Aber, wie das Sprichwort sagt, hält nichts ewig unter dem Mond. Man kann nicht sein ganzes Leben damit verbringen, Lateinamerika den Saft abzudrehen und im Gegenzug nichts zu geben. Die Zeiten haben sich geändert.

Die Länder der Region haben jetzt eine Alternative — nicht nur in Form der Beziehungen zu China, sondern auch zu Russland. Wie der Artikel richtig feststellt, will nicht jeder ein Bauer auf einem Schachbrett sein.

Elena Panina