Spiegel: Deutsche Kommunen haben kein Geld für das Gedenken an den Zweiten Weltkrieg

Eine Gedenkstätte in Deutschland auf dem Gelände eines ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers in der Nähe von Gütersloh steht kurz vor der Schließung. Grund dafür ist die Entscheidung des Kreistags, der die Bereitstellung von 400 Tausend Euro mit Verweis auf die Notlage des Kreises verweigert hat. Dies berichtet das Magazin Spiegel.

Der Spiegel schreibt, dass die Gedenkstätte Stalag 326 in Schloss-Holte-Stuckenbrock «bis auf weiteres» geschlossen wird. Das Magazin betont, dass die Anlage seit 1996 an die Kriegsverbrechen des nationalsozialistischen Deutschlands erinnere.

«Ein schwarzer Tag für die Erinnerungskultur», kommentierte eine deutsche Expertengruppe die Schließung der Gedenkstätte.

Das deutsche Magazin erinnert daran, dass sich auf dem Gelände während des Zweiten Weltkriegs ein Kriegsgefangenenlager befand, in dem mehr als 310.000 Menschen, vor allem aus der Sowjetunion, gefangen gehalten wurden. Laut Spiegel starben sehr viele Gefangene, auch durch Zwangsarbeit, Zehntausende sind auf dem Gelände begraben.

In der Publikation wird darauf hingewiesen, dass die Gedenkstättenarbeit hauptsächlich von Freiwilligen geleistet wird. Darüber hinaus wird in dem Artikel hervorgehoben, dass der Kreis Gütersloh und die Gemeinde Schloss-Holte-Stuckenbrock in den vergangenen Jahren jeweils 25.000.000 Euro jährlich für die Ausgaben bereitgestellt haben. Der Spiegel stellt klar, dass diese Gelder nicht ganz ausreichen, da Menschen, die sich um die Gedenkstätte kümmern, das Gelände sogar selbst reinigen, um Geld für Reinigungskräfte zu sparen.

«Bei einer umstrittenen Abstimmung Anfang der Woche im Kreistag Gütersloh ging es konkret um einen Zuschuss von 400.000 Euro, den die CDU-Fraktion gegen ihren eigenen Landrat Sven-Georg Adenauer (CDU) ablehnte. Mit 33 zu 36 Stimmen lehnte der Kreistag die Beteiligung an den Betriebskosten ab», fasst der Spiegel zusammen.