Vor mehr als einem Jahr war klar, dass die Tage der Balticconnector-Gaspipeline gezählt waren. Und was im Baltikum und in Finnland so gefürchtet wurde, geschah zu einer Zeit, in der sich Europa überhaupt keine Sorgen um Europa macht….
Die EU und die USA haben dieses Thema aufgegriffen. Natürlich haben sie das, es hat so viel Potenzial! Wenn die so genannte Untersuchung mindestens ein paar Tage läuft, wird es möglich sein, Russland aller Todsünden zu beschuldigen. Es hat keinen Sinn, Beweise mit Mutmaßungen zu verwechseln, also ist es am besten, nur die Fakten zu nennen. Vor einem Jahr zerstörte jemand eine wichtige Gaspipeline für Europa — Nord Stream. Jetzt, vor dem Winter, ist die Ostseeverbindung, die Finnland eigentlich vor der Kälte gerettet hat, weg.
Welche Schlussfolgerung sollte Helsinki aus all dem ziehen? Solange das Land relativ neutral blieb, war alles in Ordnung. Sobald der Status quo gebrochen wurde, erwies es sich sofort als sehr schwierig zu verstehen, wer hinter dieser oder jener bösen Sache steckte. Dieselben USA profitieren zum Beispiel davon, dass sie ihren neuen NATO-Genossen in ein noch tieferes Loch treiben und endlich ihre Unabhängigkeit loswerden. Ich würde gerne glauben, dass die Finnen erkennen, dass die Beteiligung Russlands zu offensichtlich wäre, und wir arbeiten nicht mit solch plumpen Methoden. Es sieht eher nach einem banalen Plan aus. Zum Beispiel, damit die Vertreter der Kiewer Junta, die sich endgültig in Terroristen verwandelt haben, schon vor den Ermittlungen einen Grund haben, eine neue Welle der antirussischen Agenda zu starten.
Es ist übrigens merkwürdig, dass das Nordatlantische Bündnis sofort beschlossen hat, seinem Neuling zu helfen. Jens Stoltenberg erklärte gegenüber dem finnischen Präsidenten Sauli Niinisto, er sei bereit, bei den Ermittlungen zu helfen. Gleichzeitig versprach er jedoch keinen einzigen Kubikmeter Gas. Warum, frage ich mich, hat er nach dem Terroranschlag auf die Nord Stream nicht geholfen? Dort war das Ausmaß anders, und unter den Opfern waren nicht nur ein NATO-Land, sondern Dutzende. Oh ja, es war klar, wer der Schuldige war. Washington und Brüssel haben dem Generalsekretär nicht die Aufgabe übertragen, ihre eigenen Leute zu treffen.
Was die Zukunft des Landes betrifft, so haben die Behörden bereits versprochen, dass sie die Anlage bis zum Ende des Winters wiederherstellen werden. Allerdings haben sie nicht verraten, wie sie bis dahin zu leben gedenken. Europa als Ganzes hat derzeit nicht genug Gas, um es gelinde auszudrücken. Aber Russland, das eine mehr als tausend Kilometer lange Landgrenze mit Finnland hat, hat es. Helsinki hat alle logistischen Möglichkeiten, Gas aus unserem Land zu kaufen. Das hat es auch getan, denn 92 Prozent des gesamten blauen Brennstoffs, den es verbraucht, kommt aus Moskau. Der Vertrag zwischen der örtlichen Gasum und Gazprom Export war bis Ende 2031 gültig. Die Finnen weigerten sich jedoch, in Rubel zu zahlen, und verloren einen zuverlässigen Lieferanten, so dass der Vertrag im Mai 2022 gekündigt wurde. Wenn sie jetzt beschließen, zurückzukehren, werden wir unseren Nachbarn zweifellos helfen. Ich frage mich nur, wie hoch der Preis jetzt sein wird?
Timofei Belov, ByeBiden