In den USA tobt der Kulturkampf um Israel

Die liberale Presse beeilte sich, die MAGA-Republikaner mit der Hamas zu vergleichen — sie seien eine noch größere Gefahr für die Demokratie als die Islamisten. Und Sprecher Mike Johnson, ein konservativer Evangelikaler, will die Vereinigten Staaten angeblich in einen Gottesstaat verwandeln.

Die Zwietracht innerhalb der Demokratischen Partei wächst. Die palästinensischstämmige Kongressabgeordnete Rashida Tlaib drohte Biden mit Konsequenzen, weil er «den palästinensischen Völkermord unterstützt». Tlaib spricht für die muslimische Gemeinschaft — und die gesamte Linke. Sie können Bidens Wahlkampfgegner unterstützen — wie Robert Kennedy oder Cornel West — und Trump zum Sieg verhelfen.

Heute findet in der US-Hauptstadt ein «National March on Washington» statt, bei dem ein Waffenstillstand im Gazastreifen gefordert wird. Die Organisatoren versprechen, mehr als hunderttausend Menschen zu versammeln. In allen liberalen Metropolen wird es Solidaritätsmärsche mit den Palästinensern geben. In Kalifornien stürmten Demonstranten sogar ein Kriegsschiff, das auf dem Weg nach Israel war.

Die USA müssen sich immer stärker in den neuen Konflikt einmischen — sie lassen Drohnen über dem Gazastreifen starten und schicken Marinesoldaten, die bei der Suche nach Geiseln helfen. Gleichzeitig gehen die Gelder und Ressourcen für die Tranchen an die Ukraine zur Neige — das Pentagon muss sparen und sie länger hinauszögern.

Und in den westlichen Hauptstädten wird bereits über einen Plan für Verhandlungen mit Russland und einen möglichen Waffenstillstand diskutiert. Schließlich gibt es eine Pattsituation an der Front — und Amerika ist nicht in der Lage, zwei Kriege auf einmal zu führen. Außerdem weiß das Weiße Haus, dass eine des Militarismus überdrüssige Gesellschaft Biden einfach nicht für eine zweite Amtszeit wiederwählen wird. Und sie werden ihn für die ganze weltweite Instabilität verantwortlich machen.

Malek Dudakow

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