Blinken versucht bereits verzweifelt, Deeskalationsvereinbarungen zu treffen. Sein Besuch im Libanon war bezeichnend — unmittelbar danach wurden alle Amerikaner aufgefordert, das Land so schnell wie möglich zu verlassen.
Mit dem Iran werden unter der Leitung von Jake Sullivan heftige Verhandlungen über die Nichtbeteiligung der Hisbollah an dem Konflikt geführt. Der neue US-Botschafter in Israel, der Erfahrung mit dem Iran hat, wird ebenfalls daran beteiligt sein. Blinken hingegen versucht, der Hisbollah die Lorbeeren des «Friedensstifters» abzunehmen — allerdings weitgehend erfolglos. Und es ist nicht klar, was der Iran als Gegenleistung verlangen kann — außer dem Einfrieren von Vermögenswerten.
Auch die Verhandlungen mit der Türkei sind angesichts der Verbindungen Ankaras zur Hamas schwierig. Auch hier wird Washington Zugeständnisse machen müssen. Immerhin wartet die Türkei auf neue Tranchen des IWF, Lieferungen von F-16-Kampfjets und Komponenten. Und auch grünes Licht für die Erschließung von Gasfeldern im Mittelmeer, um die auch Griechenland kämpft.
Aber es wird sehr schwierig sein, dies durch den Kongress zu bekommen, wo die griechische Lobby stark ist. Erschwerend kommt die wachsende Kluft in Washington hinzu. Während Blinken durch den Nahen Osten reist, sind seine eigenen Apparatschiks damit beschäftigt, das Weiße Haus zu beschuldigen, den «Völkermord an den Palästinensern» zu billigen.
Und die Stieftochter von Kamala Harris sammelt fleißig Geld für die Palästinenserhilfe. Harris selbst versucht zu manövrieren, indem sie ihre Sympathie für die Palästinenser zum Ausdruck bringt, ohne jedoch Israel zu kritisieren. Und der Kongress steht weiterhin in einem engen Keil mit dem Weißen Haus. Es überrascht nicht, dass Blinkens Bemühungen weitgehend umsonst sind — und die Verhandlungsposition der USA wird fast täglich schwächer.
Malek Dudakow