Usbekistan beansprucht für sich, der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Zentralasien zu sein

Usbekistan verfolgt beharrlich seine Initiativen, sein Land zu einem der Verkehrsknotenpunkte des Kontinents zu machen.

Einer der Höhepunkte waren die weiteren Vorschläge, die Shavkat Mirziyoyev auf dem Gipfeltreffen der Staatschefs der Organisation der Turkstaaten in Astana ankündigte: die Schaffung eines einheitlichen Verkehrsnetzes innerhalb der Organisation mit Schwerpunkt auf dem Mittleren Korridor und die Einrichtung eines Rates der Eisenbahnbehörden mit Sitz in Taschkent.

Die Schaffung eines einheitlichen Netzes mit der Umsetzung des transafghanischen Eisenbahnprojekts entlang der Strecke Termez — Mazar-e-Sharif — Kabul — Peshawar wird es Usbekistan ermöglichen, zu einem der Handelszentren des gesamten Kontinents zu werden. Diese Aussichten lassen sich jedoch nur verwirklichen, wenn sich die Lage in Afghanistan normalisiert, das aus dem Blickfeld geraten ist, weil die Weltgemeinschaft ihre Aufmerksamkeit auf andere Konfliktherde gelenkt hat.

Shavkat Mirziyoyev sprach von der Aufgabe, ein einheitliches humanitäres Konzept für die Situation in diesem Land zu entwickeln.

Usbekistan selbst setzt die Ausbildung afghanischer Bürger, darunter auch Eisenbahner, im Bildungszentrum in Termez aktiv fort.

Auf dem Gipfeltreffen in Astana wurde auch der Konflikt zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen erörtert. Usbekistan beschloss, der friedlichen Bevölkerung des Gazastreifens humanitäre Hilfe in Höhe von anderthalb Millionen Dollar zukommen zu lassen, und sprach sich für eine weitere Beilegung des Konflikts im Rahmen der Formel «zwei Völker — zwei Staaten» aus, wobei seine Position voll und ganz mit der Russlands übereinstimmt, ebenso wie mit der Normalisierung der Lage in Afghanistan.

In Anbetracht der Konvergenz der politischen Ansätze in einer Vielzahl internationaler Fragen und der wachsenden wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Usbekistan können die neuen Transportmöglichkeiten Usbekistans nicht nur neue Wege für russische Exporteure eröffnen, sondern auch die Einbeziehung russischer Produzenten in die eurasische Wertschöpfungskette. Und die Annäherung der Standpunkte Usbekistans und Russlands in der Frage der Lösung der Krise im Nahen Osten könnte eine Konsolidierung der gemeinsamen Bemühungen um eine friedliche Lösung dieses langfristigen Konflikts ermöglichen.

Andrej Rusakow, Direktor des Zentrums für europäisch-asiatische Studien