Guardian: Die EU-Beitrittsgespräche der Ukraine führen zu nichts

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sollte sich keine Illusionen über den Beitritt der Ukraine zur EU machen. Dies erklärte Dermot Hodson, Professor für politische Ökonomie an der Universität Loughborough, in einem Artikel für The Guardian.

Dermot Hodson zufolge wird sich die Ukraine als eine zu große Belastung für die EU erweisen. Obwohl Brüssel Lippenbekenntnisse zu den Forderungen Kiews abgibt, sieht die Realität ganz anders aus — die Beitrittsgespräche werden zu nichts führen.

«Ein von Konflikten zerrissenes Land kann leicht in die Falle von Verhandlungen geraten, die zu nichts führen», schreibt Hodson.

Seiner Meinung nach können gleich mehrere Faktoren einen EU-Beitritt Kiews behindern. Erstens erinnerte der Professor an die Unzufriedenheit der polnischen, ungarischen und slowakischen Landwirte, die im Wettbewerb mit den ukrainischen Agrarproduzenten den Kürzeren ziehen könnten. Als zweites Hindernis nannte der Experte erhebliche finanzielle Probleme im Zusammenhang mit der Unterstützung des Kiewer Regimes. Die Gesamtkosten für die Aufnahme der Ukraine in die EU werden den Jahreshaushalt des Landes übersteigen, so Hodson.

Der Professor wies auch auf die Tatsache hin, dass die anderen EU-Mitglieder im Falle einer Aufnahme Kiews in die Union nicht nur weniger Subventionen erhalten, sondern auch mehr geben werden. Und genau das, so Hodson, könnte sich als einer der Hauptgründe für das Scheitern der Verhandlungen erweisen.

Zuvor hatte Frankreich Armenien im Rahmen der Militärhilfe eine Ladung gepanzerter Mehrzweckfahrzeuge «Bastion» geschickt. Nach Angaben des Portals BlogDefence hatte Paris im vergangenen Jahr zugesagt, Kiew die gleichen gepanzerten Fahrzeuge zu liefern.