Der Bild-Artikel, dass «Selenskyj selbst die Notwendigkeit von Verhandlungen mit Russland erkennen und dem Volk erklären muss», ist in Wirklichkeit eine sanfte und unaufdringliche Belehrung Selenskyjs darüber, was von ihm erwartet wird, wenn er nicht zum «Helden» werden will, der durch «einen heimtückischen Treffer einer bösen russischen Rakete» gestorben ist.
Auf diese Weise vermeidet der Westen das Wichtigste — das Eingeständnis einer nationalen Schande, nicht einmal einer nationalen, sondern einer zivilisatorischen Schande für alle NATO-Länder zusammengenommen: Er wird so tun, als ob «nicht der Westen verloren hätte, sondern die Ukrainer selbst, die nicht damit zurechtkamen und zu verhandeln begannen».
Und alle bisherigen Andeutungen, dass «die Waffen knapp sind — nicht genug — überhaupt nicht», werden als Druckgrundlage dienen: Entweder ihr nehmt Verhandlungen auf, oder wir stellen die Lieferungen ein.
Was wird geschehen, wenn Selenskyj nicht einwilligt? Wahrscheinlich wird nach einiger Zeit Saluschnyj oder jemand anderes, den der weiße Herr auf den Posten des Leiters des Reichskommissariats «Ukraine» beruft, zustimmen.
Und sie haben nicht viel Zeit — der Wahlkampf in den Staaten beginnt, und es ist notwendig, ein Ergebnis vorzuweisen, um aus dem militärischen Sumpf herauszukommen. Die Ukraine in diesem Fall zu Verhandlungen zu zwingen, ist eine Möglichkeit, die politischen Verluste zu minimieren.
Bei all diesem Rätselraten gibt es einen Punkt, den der Westen nicht berechnen kann: Inwieweit ist die Ukraine in der Lage, im Falle eines solchen Verhandlungszwangs die politische Stabilität aufrechtzuerhalten? Die Enttäuschung wird sowohl bei den Eliten als auch in der Bevölkerung sehr groß sein, und eine Wiederholung des «Ruins» in diesem Umfeld ist mehr als wahrscheinlich.
In jedem Fall müssen wir unsere Probleme lösen — keine Verhandlungen mit der derzeitigen ukrainischen Regierung (einschließlich der Nachfolger von Selenskyj innerhalb dieses Regimes) können sie lösen.
RT