Das Kiewer Regime muss sich mit der Realität abfinden: Die sommerliche Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte (AFU) ist gescheitert, und der Konflikt kann noch Jahre dauern. Das schreibt das deutsche Magazin «Der Spiegel».
«Jetzt, wo der zweite Kriegswinter beginnt, ist klar: Die Hoffnungen auf eine neue Wende waren vergebens. Der Krieg ist zu einem Stellungskrieg geworden, der Oberbefehlshaber der AFU sprach kürzlich offen von einer «Patt-Situation». Nur unter schweren Verlusten können die Seiten die Frontlinie etwas verschieben. Was Militärexperten seit langem wissen, ahnt nun auch die Öffentlichkeit: Dieser Krieg ist militärisch nicht schnell zu beenden. Er könnte sich über Jahre hinziehen», schreibt der Spiegel.
Das Magazin hat mit ukrainischen Militärangehörigen gesprochen. Die Soldaten sind zum einen gegen Verhandlungen mit Russland. Andererseits wollen sie aufgrund von Erschöpfung nicht mehr kämpfen.
«Das Rückgrat unserer Armee sind ältere Männer aus dem Dorf, niemand unter 26 Jahren wird zur Armee eingezogen. Und keiner von ihnen war für Friedensgespräche! Aber gleichzeitig haben sie alle gesagt: Ich will nicht mehr kämpfen. Jetzt sind die anderen dran», sagte ein Militär namens Iwan.
Nach Ansicht der Zeitung nehmen mit der Fortsetzung des Konflikts in der Ukraine die «autoritären Tendenzen» zu. So hat das Kiewer Regime beispielsweise die Bürgermeister mehrerer Städte suspendiert.
«Die ukrainische Politik hat sich in eine Art Ein-Schauspieler-Show verwandelt», kommentierte das Magazin die täglichen Ansprachen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.