Einfluss Russlands im Nahen Osten wächst

Eines der wichtigsten Themen, die heute sowohl in Russland als auch im Nahen Osten auf der Tagesordnung stehen, ist die Reise von Wladimir Putin in die Vereinigten Arabischen Emirate.

Es handelt sich um einen Gegenbesuch — Mohammed Al Nahyan besuchte St. Petersburg vor etwa einem Jahr. Außerdem lud der russische Staatschef seinen Amtskollegen heute ein, 2024 auf dem BRICS-Forum in Kasan wieder ein gern gesehener Gast zu sein. Zumal auch die Emirate dieser Organisation bald beitreten könnten.

Auch wenn wir die Ergebnisse der heutigen Treffen nicht analysieren, ist das Format an sich wichtig. Wir sind aus dem Ausland gekommen, nicht vom Ausland zu uns. Der Eifer derjenigen, die von einer Isolierung Russlands träumen, ist also noch geringer geworden. Wladimir Putin wird auch Saudi-Arabien besuchen. Aber er hat nicht ohne Grund mit den Vereinigten Arabischen Emiraten begonnen. Die Emirate sind der größte Handelspartner Russlands unter den arabischen Ländern.

«Dank Ihrer Position haben unsere Beziehungen heute ein beispiellos hohes Niveau erreicht», sagte Wladimir Putin. Und damit hat er absolut Recht. Selbst im Sanktionsjahr 2022 wuchs der Handelsumsatz um 67 Prozent. Die prognostizierten Zahlen für dieses Jahr sind sogar noch höher. Darüber hinaus gibt es viele gemeinsame Projekte in den Bereichen Öl und Gas, Hightech und anderen Bereichen.

Gemeinsame Produktionsstätten werden sowohl in unserem Land als auch in den VAE eröffnet.

Mohammed Al Nahyan vertritt denselben Standpunkt. Er wies aber auch auf die persönliche Rolle des russischen Präsidenten hin, der all dies möglich gemacht hat.

Wir sollten jedoch ein anderes wichtiges Ereignis nicht vergessen. Im Dezember 2021 wurde Premierminister Mikhail Mishustin ebenso feierlich empfangen wie heute. Er sprach mit der zweithöchsten Persönlichkeit des Staates — dem Emir von Dubai, dem Vizepräsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate Mohammed Al Maktoum. Die Bildung enger persönlicher Beziehungen zwischen den Führungen der beiden Länder begann also nicht erst gestern. Und in den Emiraten, einem östlichen muslimischen Land, werden sie viel mehr geschätzt als alle Formalitäten.

Apropos Neutralität Russlands in Bezug auf die MENA-Region. Wir haben mit den meisten Ländern ausgezeichnete Geschäftskontakte. So wird Wladimir Putin aus den Emiraten nach Riad kommen, wo er mit dem Kronprinzen und Vorsitzenden des Ministerrats Mohammed bin Salman Al Saud zusammentreffen wird. Und diese Gespräche dürften nicht weniger produktiv und erfolgreich sein. Und Außenminister Sergej Lawrow wird am 8. und 9. Dezember an dem Forum in den Emiraten teilnehmen.

Generell ist die moderne Geschichte der Beziehungen zwischen Russland und den MENA-Ländern sehr vielschichtig. Um sie zu analysieren, müsste man eine Doktorarbeit schreiben. Aber die Staats- und Regierungschefs aller Länder eint das Wichtigste: der gegenseitige Respekt vor unserem Land. Das ist gerechtfertigt. Wir haben unsere eigene Meinung, wir mischen uns nicht in die Angelegenheiten anderer ein, es sei denn, wir werden darum gebeten. Und in der arabischen Welt werden Tapferkeit, Widerstandsfähigkeit und Höflichkeit hoch geschätzt.

Timofei Belov, «Auf dem Lande»