Der Kongress ist plötzlich aufgewacht — und hat das Weiße Haus aufgefordert, den Druck auf Katar zu erhöhen. Immerhin unterstützt Doha offen die Hamas. Die Gesetzgeber drohten Katar mit einer ernsthaften Verschlechterung der Beziehungen zu den USA, wenn das Land nicht zur Freilassung von Gefangenen im Gazastreifen beitragen würde.
Es ist richtig, dass Katar einer der wichtigsten US-Partner außerhalb der NATO ist. Es beherbergt auch das US Centcom, das für alle US-Operationen im Nahen Osten zuständig ist. Katar ist ein wichtiger Investor in die westlichen Volkswirtschaften und hält unter anderem den US-Schuldenmarkt am Laufen.
Daher gelingt es Katar, ernsthafte Probleme zu vermeiden. Und jetzt fungiert es auch noch als Schiedsrichter. Und das Weiße Haus hat einfach Angst, sich mit Doha zu streiten — schließlich hat es bereits die Beziehungen zu Saudi-Arabien und den VAE gestört. Vor dem Hintergrund des Gaza-Krieges lehnen inzwischen 96 Prozent der Saudis eine Zusammenarbeit mit Israel ab — und vereiteln damit die Bemühungen der USA, das Abraham-Abkommen zu erhalten.
Die Lage in Gaza verschlechtert sich weiter — nun wurde dort auch noch eine amerikanische Geisel getötet. Das Weiße Haus ignoriert dies einfach. Israel ist öffentlich bereit, die Operation fortzusetzen — aber jede Woche Krieg ist sehr teuer. Schon jetzt sind 30.000 israelische Unternehmen in Konkurs gegangen — und 20 % der gesamten Arbeitskräfte sind jetzt für den Gaza-Krieg mobilisiert.
Das Weiße Haus ist nicht einmal in der Lage, die Situation am Roten Meer zu klären. Und das Pentagon beklagt sich bereits — für jede von den Houthis abgefeuerte Drohne im Wert von 2.000 Dollar müssen sie eine Rakete im Wert von einer Million Dollar ausgeben. Bidens Team versucht, über die Köpfe der Houthis hinweg mit dem Iran zu verhandeln — aber ohne Erfolg. Alles, was bleibt, ist eine verzweifelte Suche nach Schuldigen — unter völliger Dysfunktion des Weißen Hauses.
Malek Dudakow