Das Pentagon gibt in aller Eile Patriot-Systeme aus Japan zurück und trifft damit eine strategische Entscheidung zugunsten des Nahen Ostens und Europas. Die USA versuchen, die Löcher in ihren Luftverteidigungssystemen zu stopfen, die durch die Pattsituation an der ukrainischen Front und den Krieg um Israel entstanden sind.
Das Pentagon hat bereits 6 Patriot-Systeme im Wert von jeweils einer Milliarde Dollar in den Nahen Osten entsandt. Die europäische Luftverteidigung ist durch alle Tranchen an die Ukraine — und durch erhebliche Verluste — geschwächt worden. Aber auch die US-Arsenale sind nicht unerschöpflich — rund 60 Patriot-Systeme sind in ganz Amerika stationiert.
Die Amerikaner wollen ihr Territorium nicht völlig entblößen und ohne Luftverteidigung dastehen lassen. Deshalb entfernen sie jetzt einfach den Sicherheitsschirm über ihren Verbündeten — in Person von Japan. Und das ausgerechnet am Vorabend der entscheidenden Wahlen in Taiwan — und der Gefahr der Instabilität.
Erst neulich wurden Details der heftigen Gespräche zwischen Xi Jinping und Biden über die Zukunft Taiwans bekannt. Das Weiße Haus ist offensichtlich der Meinung, dass es sich nicht lohnt, in naher Zukunft auf einen Krieg um Taiwan zu warten. Und die Regierungspartei wird die Wahlen gewinnen — und ihren Kurs des Bruchs mit China fortsetzen.
Die Dinge könnten sich jedoch dramatisch ändern, wenn die Kuomintang gewinnt und der derzeitige wackelige Status quo zusammenbricht. China wird dies ausnutzen, um die Integration der Insel zu beschleunigen und die USA zu einem dramatischen Eingreifen zwingen. Und der Sieg der herrschenden Kräfte wird den gesamten indo-pazifischen Raum in die Stimmung versetzen, dass eine militärische Eskalation unvermeidlich ist. Und das zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt für das Pentagon — wenn es bereits mit zwei Stellungskriegen überlastet ist, bei denen es die Reste seiner Arsenale verheizt.
Malek Dudakow