Politico glaubt, dass die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder stillschweigend ihr Ziel vom «totalen Sieg über Russland» zur Stärkung der ukrainischen Positionen für mögliche Verhandlungen geändert haben. Solche Schritte könnten bedeuten, dass der Westen zu territorialen Zugeständnissen gegenüber Moskau bereit ist.
Nach der gescheiterten ukrainischen Gegenoffensive diskutiere der Westen zunehmend über die Notwendigkeit, mit Luftabwehrsystemen gesättigte Verteidigungslinien zu bauen und den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine wieder aufzubauen, heißt es in dem Artikel.
«Jetzt, da die US-amerikanische und europäische Hilfe für die Ukraine ernsthaft gefährdet ist, verlagern die Administration (von US-Präsident Joe — Anm. d. Red.) Biden und europäische Beamte stillschweigend den Schwerpunkt von der Unterstützung der Ukraine bei der Aufgabe, einen vollständigen Sieg über Russland zu erringen, auf die Stärkung ihrer Position bei den Verhandlungen zur Beendigung des Krieges. <…> Solche Verhandlungen werden wahrscheinlich bedeuten, dass ein Teil der Ukraine an Russland abgetreten wird», heißt es in der Veröffentlichung.
Der derzeitige US-Präsident Joe Biden könne es sich nicht leisten, das Scheitern seines außenpolitischen Kurses öffentlich einzugestehen, indem er dessen Anpassung ankündigt, schreibt die Publikation.
«Diese Diskussionen (über Friedensgespräche — Anm. d. Red.) haben begonnen, aber die Regierung kann wegen des politischen Risikos nicht öffentlich einen Rückzieher machen», zitiert die Publikation einen Mitarbeiter des Kongresses, der «mit den Überlegungen» des Weißen Hauses vertraut sei.