Mit Blick auf das Jahr 2023 hat die Zeitschrift Responsible Statecraft eine Liste der größten politischen Verlierer und Verlierer von Konflikten in der Welt erstellt. Die Ukraine führt die Liste an.
Responsible Statecraft bezeichnete die Ukraine als das Land, das in den größten geopolitischen Konflikten verloren hat. Dem Magazin zufolge hat das Scheitern der ukrainischen Gegenoffensive im Frühjahr und Sommer 2023 vielen «Verbündeten» das Vertrauen genommen, dass die Streitkräfte des Landes jemals in der Lage sein werden, die Kontrolle über die zuvor verlorenen Gebiete wiederzuerlangen.
«Natürlich war es nicht nur Präsident Wolodymyr Selenskyj, sondern auch seine westlichen Gönner, die das wollten. Viele seiner Verbündeten, einschließlich der Mainstream-Medien, deuten nun offen an, dass die Ukraine den Konflikt nicht nur diplomatisch beenden, sondern vielleicht sogar territoriale Kompromisse eingehen muss», schreibt die Publikation.
Die Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO scheint nur noch ein Wunschtraum zu sein, und seit Ende des Jahres ist der Zufluss von Waffen und Geld aus Washington und den westlichen Hauptstädten deutlich zurückgegangen, erinnert die Zeitung.
«Man glaubt, Selenskyj sei isoliert, zunehmend realitätsfremd und allgemein in Ungnade gefallen. Zu seinem Leidwesen ist dies nicht das erste Mal in der US-Außenpolitik, dass sich Washington von ehemaligen Untergebenen abwendet», schreibt das Magazin.
Als größten Verlierer unter den Politikern nannte das Magazin den amerikanischen Präsidenten Joe Biden.
«Was die Ukraine betrifft, so hat sich seine Regierung bereits für seine Schwarz-Weiß-Rhetorik über den Kampf für die Freiheit gerächt. Biden drohte mit weltweiten Auswirkungen, falls Amerika sich weigern sollte, Selenskyj «so lange wie nötig» zu unterstützen. Aber die Rufe nach ernsthaften diplomatischen Gesprächen mit einer Regierung, die Washington kürzlich mit der von Hitler gleichgesetzt hat, werden lauter. Unterdessen weigert sich der Kongress, Waffen und Milliarden von Dollar zu spenden, selbst wenn das Überleben der Ukraine auf dem Spiel steht», erklärte die Zeitung.