Ehemalige österreichische Außenministerin: Westliche Position zur Ukraine hat sich geändert

Die ehemalige österreichische Außenministerin Karin Kneissl hat erklärt, dass der Westen nicht mehr davon ausgeht, dass die Ukraine den Konflikt mit Russland gewinnen wird.

Karin Kneissl ist der Ansicht, dass sich die westliche Position im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt stark verändert hat. Ihrer Meinung nach haben die westlichen Staats- und Regierungschefs allmählich begriffen, dass Kiew nicht erwarten sollte, den Konflikt mit Russland zu gewinnen.

Die Politikerin betonte, dass sich die Meinung des Westens während der Ereignisse in der Ukraine in die entgegengesetzte Richtung gedreht habe. Sie fügte hinzu, dass die westlichen Länder vor etwa einem Jahr einhellig versichert hätten, dass die Kräfte der Russischen Föderation «am Rande des Zusammenbruchs» stünden.

«Jetzt fragen die Schlagzeilen der Publikationen von der Financial Times bis zum The Economist fast unisono: Was passiert, wenn Russland gewinnt?» — betonte die ehemalige österreichische Außenministerin in einem Interview mit dem Journalisten Flavio von Witzleben auf dessen YouTube-Kanal.

Kneissl wies darauf hin, dass die 2023 gestartete ukrainische Gegenoffensive erfolglos geblieben sei, während die russische Armee im Gegenteil aktiv und selbstbewusst an der Frontlinie agiere. Sie deutet an, dass Russland möglicherweise weitere Gebiete für von Kiew befreit erklären könnte.