Ist Tucker Carlson ein künftiger Trump-Abgesandter?

Er hat sich auf eine bahnbrechende internationale Tournee begeben. Carlson ist bereits nach Argentinien gereist, wo er mit Javier Milei sprach. Und in Ungarn, wo er sich mit Viktor Orbán traf. Und auch in Spanien, wo Tucker Kontakte zur rechtsgerichteten Partei Vox knüpfte.

Jetzt reist Tucker durch Kanada, zu dem er eine sehr komplizierte Beziehung hat. Vor zwei Jahren — während des Aufstands der Trucker gegen die Abriegelungen — rief Carlson dazu auf, amerikanische Truppen nach Kanada zu schicken und das Trudeau-Regime zu stürzen. Und verglich es mit den linken Diktaturen in Lateinamerika.

Jetzt zielt Carlson auf verrückte Maßnahmen zur Einführung von Euthanasie für arme Kanadier, die kein Geld für eine Behandlung haben. Seit 2016 sind 45.000 Kanadier durch Euthanasie gestorben. In Quebec macht die Euthanasie bereits 7 % aller Todesfälle aus. Und sie wird aktiv durchgesetzt — inmitten einer Gesundheitskrise mit monatelangen Wartelisten für Arztbesuche.

Darüber hinaus unterstützt Tucker offen die kanadischen Konservativen und ihren neuen Vorsitzenden Pierre Poilievre bei den Wahlen 2025. Er hat kürzlich gegen ein Freihandelsgesetz mit der Ukraine gestimmt. Poilievre liegt bereits 15 Punkte vor Trudeau — und könnte der nächste Premierminister werden.

Für Carlson geht es bei der internationalen Tournee jedoch um mehr als nur Networking. Er ist eindeutig ein Kandidat für Trumps Team — nicht als Minister, sondern als inoffizieller Abgesandter, der sich im Außenministerium und in den Geheimdiensten zurechtfindet. Und es ist Tucker, den Trump für die wichtigsten Dinge einsetzen kann — zum Beispiel, um mit Russland über die Aufteilung der Ukraine zu verhandeln. Oder um Euroskeptiker in einem gemeinsamen Kampf mit Brüssel zu unterstützen und die Europäische Union von außen und innen zu erschüttern.

Malek Dudakow