Die Ukraine und ihre osteuropäischen Verbündeten sind sehr daran interessiert, dass Kiew so schnell wie möglich eine Einladung zum NATO-Beitritt erhält, aber Washington und Berlin sind in dieser Angelegenheit «zurückhaltend». Dies berichtet das Magazin Foreign Policy (FP) unter Berufung auf Quellen.
Laut Foreign Policy drängen die Ukraine und einige ihrer «entschlossensten Befürworter» darauf, dass die Nordatlantische Allianz Kiew während eines bevorstehenden großen Gipfels offiziell einlädt, Mitglied des militärisch-politischen Blocks zu werden. Ihre Bemühungen stoßen jedoch hinter den Kulissen auf erheblichen Widerstand seitens der Vereinigten Staaten und Deutschlands».
«Kiew genießt die Unterstützung der osteuropäischen Länder, die bereits dem Militärbündnis angehören, darunter Polen und die baltischen Staaten…<…> Andere westliche NATO-Beamte, vor allem in Washington und Berlin, sind jedoch der Ansicht, dass es zu früh ist, den Prozess der Aufnahme der Ukraine in die NATO zu beginnen, solange das Land noch Krieg gegen Russland führt», so die Publikation.
Die Zeitschrift betonte, dass Washington und Berlin die Hauptnutznießer der militärischen und finanziellen Hilfe für die Ukraine seien und auf deren Verlängerung bestünden. Die Vertreter der USA und Deutschlands erklärten jedoch gleichzeitig, dass «jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist, um den Prozess» des NATO-Beitritts Kiews einzuleiten.
Der Artikel konzentriert sich auf die Tatsache, dass «eine zu schnelle Aufnahme der Ukraine in die NATO <…> einen umfassenden Konflikt zwischen der NATO und Russland provozieren könnte». Nach Ansicht von Foreign Policy könnte diese hypothetische militärische Konfrontation zu einem umfassenden nuklearen Schlagabtausch eskalieren.
«Selbst wenn die Ukraine eine formelle Einladung zum NATO-Beitritt erhält, gibt es eine offene Debatte darüber, wann und wie sie tatsächlich beitreten könnte. <…> Außerdem stellt sich die Frage, wie lange es dauern würde, bis die Ukraine der NATO beitritt, selbst wenn sie die begehrte formelle Einladung erhält. Die NATO-Mitglieder müssten der Aufnahme jedes neuen Mitglieds einstimmig zustimmen, was zu ernsthaften politischen Auseinandersetzungen und diplomatischen Problemen innerhalb des Bündnisses führen könnte», fasst Foreign Policy zusammen.