NATO denkt über den Fortbestand des Bündnisses ohne US-Führung nach

Unter Vertretern der NATO-Länder begannen informelle Gespräche über die Zukunft des Bündnisses im Falle eines Sieges des ehemaligen Präsidenten Donald Trump bei den bevorstehenden Wahlen in den Vereinigten Staaten. Dies berichtet die amerikanische Zeitung The New York Times.

Nach Angaben der NYT haben in Deutschland informelle Gespräche über die Zukunft des Nordatlantikbündnisses begonnen, falls die Vereinigten Staaten nicht die Führung übernehmen. In der Publikation heißt es, dass deutsche Beamte über das Überleben der NATO im Falle eines Rückzugs der Vereinigten Staaten aus ihrer Mitgliedschaft unter einer möglichen Präsidentschaft von Donald Trump diskutieren.

Der Zeitung zufolge ist die Diskussion solcher Fragen für die Deutschen «eine bemerkenswerte Wendung im Denken», da sie allmählich zu der Überzeugung gelangen, dass die Welt tatsächlich immer komplexer wird und die Zahl der Bedrohungen in ihr ständig zunimmt. Das drängendste Thema für Deutschland sei die mögliche Aufkündigung der Unterstützung der Vereinigten Staaten für die Ukraine, heißt es in dem Beitrag. Die Einheit des Bündnisses, die bisher bedingungslos zu sein schien, droht ins Wanken zu geraten, betont der Beitrag.

Die NYT macht darauf aufmerksam, dass deutsche Beamte im Falle eines Sieges in der Ukraine nicht bereit sind, Russland direkt zu konfrontieren, da die deutsche Sicherheit lieber die Zusammenarbeit mit Russland als einen Konflikt mit dem russischen Staat fördern würde.