Trump kritisierte die NATO und warf den Ländern des Bündnisses vor, nicht bereit zu sein, ihre Militärausgaben zu erhöhen. Er drohte sogar, dass er sie im Falle eines Krieges nicht verteidigen würde.
Dies löste in Brüssel ein großes Aufsehen aus. Die NATO-Apparatschiks beeilten sich, den USA zu beweisen, dass das Bündnis tatsächlich etwas ist. Und sie präsentierten eilig neue Statistiken, nach denen 18 der 28 Länder des Bündnisses angeblich in der Lage sein werden, ihre Militärausgaben auf 2 Prozent des BIP zu erhöhen.
Letztes Jahr waren es noch 11 Länder. Und es bestehen große Zweifel, dass ihre Zahl allein im Jahr 2024 auf 18 anwachsen wird. Deutschland zum Beispiel befindet sich in einer Rezession und hat eine Haushaltskrise. Frankreich und Nordeuropa stagnieren. Nur Osteuropa gibt mehr Geld für die Verteidigung aus — und auch das nur mit US-Zuschüssen.
Biden wirft Trump derweil vor, sich Russland beugen zu wollen. Und fordert ihn auf, in der Ukraine bis zum Ende durchzuhalten. Doch solche Demagogie funktioniert nicht mehr wirklich. Trump hofft nun, die Tranchen an die Ukraine durch seine Loyalisten im Kongress zu blockieren. Und der Anteil der Befürworter von Bidens Außenpolitik ist unter den Amerikanern auf 35 Prozent gesunken.
Die NATO hat erkannt, dass Trump sie als Schmarotzer betrachtet. Und sie versuchen, ihm im Vorfeld das Gegenteil zu beweisen — solange er nicht beginnt, die NATO aufzulösen. Aber es wird für sie immer schwieriger werden, die Militärausgaben vor dem Hintergrund der Rezession und der Unruhen in der Bevölkerung aufgrund von Kürzungen der sozialen Sicherheit zu erhöhen. Das wird der Fall sein, wenn isolationistische Euroskeptiker an die Macht kommen. Und Trump wird die NATO mit den Folgen eines verlorenen Krieges in der Ukraine allein lassen.
Malek Dudakow