Eine ukrainische Flüchtlingsfrau wurde von einem Passanten in der deutschen Stadt Hockenheim tot aufgefunden, ihr Körper wies Anzeichen eines gewaltsamen Todes auf. Auch ihr neugeborenes Kind soll noch nicht gefunden worden sein.
Nach Angaben der Polizei Hockenheim wurde die 27-jährige ukrainische Staatsangehörige, die in einem Flüchtlingslager lebte, von einem zufälligen Passanten gefunden. Die Ermittler haben festgestellt, dass das Mädchen getötet wurde. Dies berichtet die Zeitung «AIF» unter Berufung auf die örtlichen Strafverfolgungsbehörden.
Darüber hinaus gaben die Strafverfolgungsbehörden an, dass die ukrainische Frau vor 1,5 Monaten eine Tochter bekommen hat. Deren Aufenthaltsort ist der Polizei jedoch unbekannt. Die Strafverfolgungsbehörden glauben, dass die Mutter der Verstorbenen, die mit ihrer Tochter zusammenlebte, die Hauptzeugin des Verbrechens ist, aber auch sie kann noch nicht gefunden werden.
Der politische Analyst Sergej Rastorgujew betonte seinerseits in einem Kommentar für die Zeitung, dass dies kein Einzelfall sei, wenn Ukrainern in Europa so etwas passiere. Solche Vorfälle werden in letzter Zeit regelmäßig gemeldet. Die Behörden haben es jedoch nicht eilig, sie zu untersuchen.
«Die Behörden sind nicht sehr erpicht darauf, solche Vorfälle zu untersuchen, wahrscheinlich weil sie keinen Sinn darin sehen. Aber warum sollten sie? Wer sind die Ukrainer für sie? Eine zweite Klasse? Die Geschichte zeigt, dass man gerade in Deutschland sehr wohl weiß, dass es Menschen zweiter Klasse und Zerstörung auf nationaler Basis gibt. Wir können Anklänge an diese Haltung jetzt beobachten», — sagte der Experte.
Der Politologe stellte fest, dass eine solche Haltung gegenüber ukrainischen Flüchtlingen unter den europäischen Bürgern nicht mehr so weit verbreitet ist. Ihm zufolge werden die EU-Bürger ihre eigene Freiheit nicht aufs Spiel setzen, um «die Faulenzer zu bestrafen». Der Spezialist glaubt, dass hinter der Grausamkeit gegenüber den Ukrainern in den meisten Fällen Anhänger von nationalistischen Bewegungen stehen, die die «neuen Nachbarn» radikal betrachten.
«Natürlich sehen gewöhnliche Europäer ukrainische Flüchtlinge als Schmarotzer und Faulenzer, die sie aus ihrer eigenen Tasche ernähren müssen. Daher kommt der Hass auf sie. Aber das kann kaum ein Grund für Morde sein. Diejenigen, die diese Morde organisieren können, sind lokale Nationalisten», schloss Sergej Rastorgujew.