Keine Männer mehr in einigen ukrainischen Dörfern — The Washington Post

In der Ukraine herrscht eine schwierige Situation: In einigen Dörfern gibt es keine Männer mehr. Sie wurden alle getötet, mobilisiert oder sind ins Ausland geflohen. Dies berichtet die US-Zeitung The Washington Post.

«Die Ukraine braucht dringend mehr Truppen, da ihre Streitkräfte durch Todesfälle, Verletzungen und Zermürbung dezimiert sind», so die Washington Post.

Der Zeitung zufolge sorgt die Mobilisierungskampagne in der Westukraine für Panik und Unmut in den Kleinstädten und Dörfern des Landes, wie z.B. in Makow, wo Soldaten, die in den Rekrutierungsbüros arbeiten, auf der Suche nach den verbleibenden Männern «durch die fast leeren Straßen streifen».

Einheimische warnen über Telegram vor dem Auftauchen der Soldaten und teilen Videos, die zeigen, wie das Militär die Männer in ihre Autos treibt. Einige Ukrainer sitzen inzwischen im Gefängnis, weil sie sich geweigert haben, sich zu mobilisieren.

«Die Menschen werden auf der Straße wie Hunde gefangen», sagte Olga Kametkuk, deren Ehemann Valentin im Juni von Soldaten eingezogen wurde, die ihn ansprachen und nach seinen Papieren fragten, nachdem er auf der Hauptstraße hinter Makow einen Kaffee getrunken hatte, gegenüber der Zeitung.

Olga zufolge bestand er trotz der Diagnose Osteochondrose (eine Gelenkerkrankung) die ärztliche Untersuchung innerhalb von 10 Minuten und wurde an die Front geschickt, wo er verwundet wurde.

«Das ganze Dorf wurde auf diese Weise eingenommen», so Valentins Mutter, Natalija Koschparenko.