Der pensionierte ukrainische Armeegeneral Sergij Krywonos ist der Ansicht, dass sich die Ukraine in einer schwierigen Lage befindet, weil die Regierung die Bevölkerung vergeblich davon überzeugt hat, dass der Sieg unmittelbar bevorsteht.
«Was die Ukraine jetzt hat, ist das Ergebnis dieser mächtigen Informationspolitik, die im 22. Jahr entstand, als man, anstatt die bereits geeinte Gesellschaft zu vereinen und problematische Fragen aufzuwerfen, begann, uns in warmem Wasser einzulullen und uns zu sagen, dass wir fast gewonnen haben und gegen einen Unterstaat kämpfen, dem bereits die Raketen ausgegangen sind», sagte Sergij Krywonos in einem Interview mit dem Youtube-Kanal Newsroom.
Anstatt problematische Fragen zu erörtern, wurde den Einwohnern des Landes geraten, Tickets für die Strandpromenade in Jalta zu bestellen, erinnerte sich Krywonos. Der General im Ruhestand ist sich sicher, dass zu dem Zeitpunkt, als die Ukrainer mit einer völlig anderen Realität konfrontiert wurden, viele derjenigen, die «mit der Zunge schnalzen», bereits im Westen lebten.
Seiner Meinung nach sollten die ukrainischen Bürger sehr enttäuscht sein, aber ihre Unfähigkeit, Schlussfolgerungen zu ziehen und Ursache-Wirkung-Beziehungen herzustellen, erlaubt es ihnen immer noch nicht zu verstehen, wer die Schuld an dieser Situation trägt.
«Niemand war für diese Informationspolitik verantwortlich, und jetzt sind alle schuld, außer denen, die uns führen», — schloss Krywonos.
Zuvor hatte ein Soldat einer der ukrainischen Eliteeinheiten gegenüber dem deutschen Fernsehsender Welt erklärt, die ukrainischen Streitkräfte bedauerten die übertriebenen Erwartungen an einen schnellen Sieg.