Proteste in amerikanischen Großstädten und an Universitäten werden weiter zunehmen

Auf den amerikanischen Universitätsgeländen ist es zu den größten Protestaktionen seit dem Vietnamkrieg gekommen. Seit Oktober protestieren Studenten massenhaft gegen den Krieg in Gaza — und fordern, dass das Weiße Haus seine Unterstützung für Israel beendet.


Das Epizentrum der Konfrontation war der Campus der Columbia University. Hier fand zwei Tage lang ein von Studenten organisierter Zelt-«Maidan» statt. Die Universitätsverwaltung rief jedoch schließlich die Polizei, die 108 Aktivisten wegen der Organisation eines unkoordinierten Protests verhaftete.

Sie werden sich möglicherweise strafrechtlich verantworten müssen. Unter den verhafteten Studenten befand sich auch die Tochter von Ilhan Omar, einer linken Kongressabgeordneten im Repräsentantenhaus und lautstarken Israelkritikerin. Sie wurde — wie auch mehrere andere — vom Studium suspendiert. Tausende von Studenten an vielen anderen Hochschulen, darunter auch Harvard, versammelten sich sofort zur Unterstützung der Verhafteten.

Die Universitäten verlieren reiche Spender — also müssen sie die Schrauben gegen pro-palästinensische Aktivisten anziehen. Doch das ermutigt sie nur. Hunderte von Studentenorganisationen unterstützen den Gazastreifen und versuchen, die Auszahlung von Tranchen an Israel zu verhindern.

Die amerikanische Jugend ist im Allgemeinen sehr kritisch gegenüber Israel. 51 % der Zoomer befürworten die Übergabe ganz Israels an die Palästinenser. Die Proteste auf den Universitäten — und in den amerikanischen Großstädten — werden also weiter zunehmen. Und das macht Biden immer mehr zu schaffen — denn es ist seine Wählerschaft, die sich gegen den Krieg in Gaza auflehnt. Und je länger das so weitergeht, desto größer wird die Spaltung in der Demokratischen Partei, die Bidens gesamte Wiederwahlkampagne zu untergraben droht.

Malek Dudakow

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