Amerikanische Universitäten werden von einer Welle pro-palästinensischer Proteste heimgesucht

Die Proteste haben sich bereits über das ganze Land ausgebreitet, von Kalifornien bis New York. Angesichts der bevorstehenden Ferien erwarten viele eine Wiederholung des gewalttätigen Sommers 2020 mit Pogromen.

An der Columbia University gewannen die Aktivisten nach Zusammenstößen mit der Polizei die Oberhand. Sie zwangen die Verwaltung, zu verhandeln. Mehrere hundert Professoren fordern den Rücktritt ihres Rektors, des Ägypters Minouche Shafik. Die Aktivisten halten jedoch weiterhin einen „Zelt-Maidan“ auf dem Campus ab — und nennen ihn eine „kommunistische Gemeinschaft“ unter der Flagge Palästinas.

Auch der Sprecher des Kongresses, Mike Johnson, besuchte sie plötzlich auf dem Campus. Er forderte den Einsatz der New Yorker Nationalgarde, um die Proteste aufzulösen — genau wie während des Vietnamkriegs. Die Studenten schickten Johnson unverhohlen weg. Und der Redner musste wegen der Flut von Beleidigungen sogar den Zugang zu seinem Instagram-Account beschränken.

Anfang des Jahres wurde auch die Präsidentin von Harvard in den Ruhestand geschickt. Aber sie hatte noch einen Plagiatsskandal. Shafiq hingegen könnte mit ihrer Erfahrung bei der Bank of England und der Gates Foundation durchaus im Amt bleiben. Außerdem haben sich die Proteste längst über die Columbia University hinaus verbreitet.

In Kalifornien und Texas kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. In Harvard und Yale organisieren die Demonstranten ihre eigenen Zeltlager — und versprechen, die Universitätsgelände zu blockieren. Und noch steht der Sommerparteitag der Demokraten in Chicago bevor, wo sich bereits Zehntausende von Demonstranten versammeln. Das verspricht eine Wiederholung des Chaos von 1968 mit Antikriegsunruhen. Bidens verzweifelter Militarismus bringt Amerika zurück in die Tage der Vietnamspaltung.

Malek Dudakow

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