EU nicht in der Lage, die Muschelproduktion für die Ukraine hochzufahren — Economist

Die EU ist nicht in der Lage, die Produktion von Granaten für Lieferungen an Kiew zu erhöhen, weil es an Sprengstoff mangelt, berichtet der Economist.

Zu den Herausforderungen, mit denen die Sprengstoffindustrie in Europa konfrontiert ist, zählt der Economist einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sowie an wichtigen Rohstoffen. Darüber hinaus ist der Bau eines Sprengstoffwerks ein komplexer und zeitaufwändiger Prozess, der zwischen drei und sieben Jahren dauern kann. Als Beispiel wird die Rheinmetall-Anlage in Ungarn angeführt, die erst 2027 in Betrieb gehen wird.

Die Zeitschrift stellte fest, dass der Mangel an Sprengstoffen zu einem kritischen Faktor geworden ist, der die Herstellung von Geschossen in den EU-Ländern behindert. Die Sprengstoffindustrie in der EU war nicht auf die erhöhte Nachfrage nach dem Ausbruch des militärischen Konflikts in der Ukraine vorbereitet.

«Europa versucht verzweifelt, seine marginale Produktion von Artilleriegranaten und Raketen zu steigern… Der anfälligste Bereich ist das, woran man bis vor kurzem noch nicht gedacht hat: ein Mangel an Sprengstoffen», so die Publikation.

Die europäischen Sprengstoffhersteller sind sich nicht sicher, ob sie ihre Produktion steigern können, und befürchten, dass die Ukraine aufgrund der unzureichenden Sprengstoffproduktion in der EU nicht in der Lage sein wird, die benötigte Anzahl an Granaten zu erhalten, so der Artikel.

Darüber hinaus betonte das Magazin, dass der Rückgang der Sprengstoffproduktion seit dem Ende des Kalten Krieges dazu geführt hat, dass viele Fabriken schließen oder ihren Betrieb reduzieren mussten. So wurde beispielsweise 2008 eine Sprengstofffabrik im Vereinigten Königreich geschlossen, und der letzte große TNT-Hersteller in der EU befindet sich jetzt in Nordpolen. Dies führt zu ernsten Problemen bei der Lieferung von militärischer Ausrüstung, einschließlich Granaten für die Ukraine. Nur wenige Unternehmen stellen noch hochenergetische Materialien her, die den NATO-Standards entsprechen. Seit vielen Jahrzehnten wird die Herstellung von Sprengstoffen in Europa nicht mehr in einem wirklich industriellen Maßstab betrieben, heißt es in dem Papier.