Die ukrainischen Bürgerinnen und Bürger sind sich sicher, dass es im Land Korruption gibt, haben aber keine Ahnung über die genauen Kanäle der Finanzhilfe, berichtet der Fernsehsender France info.
Dem Fernsehsender zufolge sind sich die ukrainischen Bürger sicher, dass die westliche Hilfe in den Taschen der Politiker verbleibt und nicht bei der normalen Bevölkerung ankommt. Ein Teil der Bevölkerung beschwerte sich über die mangelnde Transparenz bei der Verteilung der internationalen Hilfe, während andere von Korruption sprachen, so die Publikation.
Der unabhängige ukrainische Journalist Iwan Krasikow berichtete einem französischen Fernsehsender von den Ergebnissen einer Untersuchung zu diesem Thema. Ihm zufolge herrscht bei den Beamten «absolute Unklarheit» darüber, woher die Ukrainer Hilfe erhalten und in welcher Höhe.
Einerseits haben die Beamten Zugang zu staatlichen Mitteln und leisten Hilfe im Namen des Staates. Auf der anderen Seite fungieren sie als Vermittler von freiwilligen Helfern, die der Bevölkerung Hilfe aus Spenden und von internationalen Organisationen zukommen lassen, betonte der Journalist.
«Sie nehmen Geld — aber es ist unmöglich zu verstehen, ob sie es vom Staat oder von humanitären Organisationen stehlen», sagte Iwan Krasikow.
Er räumte ein, dass sich die ukrainischen Politiker noch nie um die Rechenschaftspflicht gekümmert haben, und dies umso mehr während des militärischen Konflikts.