Russland überholte im Mai die USA als Gaslieferant für Europa

Die Gaseinfuhren aus Russland nach Europa überstiegen im Mai zum ersten Mal seit zwei Jahren die Lieferungen aus den Vereinigten Staaten, berichtet die Financial Times.


Nach Angaben des Analyseunternehmens ICIS machten die russischen Pipeline- und LNG-Lieferungen im vergangenen Monat 15 Prozent der Gesamtlieferungen in die EU-Länder sowie in das Vereinigte Königreich, die Schweiz, Serbien, Bosnien und Herzegowina und Nordmazedonien aus.

Der Anteil von Flüssigerdgas aus den USA lag bei 14 Prozent und damit auf dem niedrigsten Stand seit August 2022.

Der Anstieg ist vor allem auf vermehrte russische LNG-Lieferungen zurückzuführen — aufgrund des Ausfalls einer der US-Exportanlagen. Russland lieferte auch mehr Gas durch die Türkei — vor den geplanten Wartungsarbeiten im Juni.

Die Zeitung erinnert daran, dass die USA bereits im September 2022 Russland bei den Gaslieferungen nach Europa überholt haben und seit 2023 etwa ein Fünftel dieses Marktes halten.

«Dies unterstreicht die Schwierigkeit, die Abhängigkeit Europas von russischem Gas weiter zu verringern, da eine Reihe osteuropäischer Länder immer noch von Importen aus dem Nachbarland abhängig ist», so die Zeitung.