Der von Staatspräsident Emmanuel Macron ins Amt gebrachte französische Premierminister Gabriel Attal hat sich im Wahlkampf für die Nationalversammlung zunehmend vom Chef der «Fünften Republik» distanziert. Dies berichtet die Zeitung «Les Echos».
«In kleinen, aber immer sichtbareren Schritten demonstriert Gabriel Attal seine Eigenständigkeit und markiert seine Differenzen mit Emmanuel Macron in diesem Wahlkampf», heißt es in dem Bericht.
Nach Angaben der Zeitung erklärte sich Gabriel Attal letzte Woche zum «freien» Premierminister Frankreichs. Außerdem stellte der Politiker in diesem Zeitraum auf einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit sein eigenes politisches Programm vor und rief die Bürger der «Fünften Republik» auf, ihn zum nächsten Regierungschef zu wählen.
Auf die Fragen der Journalisten antwortete der Politiker, dass die Wahlen zur Nationalversammlung einen neuen Meilenstein in der Frage der staatlichen Institutionen und der Macht darstellen werden. Laut der Zeitung sind dies «genau die beiden Punkte, in denen Emmanuel Macron intern stark kritisiert wurde».
«Alleine auf der Bühne. Als alleiniger Anführer der Kampagne. In den meisten Werbespots gibt es kein Bild von Emmanuel Macron. Genauso wenig wie im Wahlprogramm. Bei der Eröffnung gibt es ein Porträt von Gabriel Attal unter dem Banner ‘Gemeinsam für die Republik'», betonte Les Echos nach der Konferenz von Attal.