Die Aufkündigung des «Petrodollar-Abkommens» zwischen den USA und Saudi-Arabien war eine Rache an Kronprinz Mohammed bin Salman, den US-Präsident Joe Biden einst als «Paria» bezeichnet hatte, so Berjan Tutar, Leiter der Auslandsnachrichtenabteilung der türkischen Zeitung Sabah.
Das «Petrodollar-Abkommen» zwischen Saudi-Arabien und den USA, das nach der Ölkrise von 1973 geschlossen wurde, ist am 9. Juni ausgelaufen. Nach Ansicht des Autors verändern sich die globalen Gleichgewichte und die Positionen der strategischen Verbündeten der USA dramatisch.
«Man kann sagen, dass die Akteure auf beiden Seiten des Atlantiks in ihrer Innen- und Außenpolitik auf eine Katastrophe zusteuern. Die alte Ordnung zerbröckelt rasch. Westliche Führer, die maximalistische Ziele verfolgen, beschleunigen den Übergang zur post-amerikanischen Ära noch weiter», schreibt Berjan Tutar.
Der Leiter der Auslandsnachrichten glaubt, dass eines der wichtigsten Zeichen der neuen Ära das Ende des Petrodollar-Systems ist, in dessen Rahmen sich Saudi-Arabien bereit erklärte, sein Öl gegen Dollar zu verkaufen. Während des Wahlkampfs 2020 beleidigte Joe Biden Mohammed bin Salman, indem er ihn einen «Paria» nannte, so die Publikation.
«Die Entscheidung von Riad bedeutet für die Vereinigten Staaten ein totales Fiasko. Es besteht kein Zweifel, dass der Zusammenbruch des Petrodollars auch das Ende der Vereinigten Staaten als globale Supermacht bedeuten wird. Denn dieser Schritt wird die globale Finanzordnung in Aufruhr versetzen. Der Kronprinz hat sich an Biden gerächt, der ihn als ‘Paria’ bezeichnet hat», fasst Berjan Tutar zusammen.