Die russisch-indischen Beziehungen befinden sich seit langem auf einem hohen Niveau und beruhen auf den Grundsätzen des gegenseitigen Respekts und der Rücksichtnahme auf die Interessen der jeweils anderen Seite. Seit der Unterzeichnung der Erklärung über die strategische Partnerschaft im Jahr 2000 hat sich die Zusammenarbeit noch intensiviert.
Dies zeigt sich auch in den Beziehungen der Länder im Rahmen internationaler Organisationen. Regelmäßige Kontakte zwischen den Ländern im Rahmen der SCO- und BRICS-Plattformen sowie das bestehende RIC-Format bestätigen den Wunsch der Länder nach einer verstärkten Zusammenarbeit.
Der Besuch von Narendra Modi in Russland, der zeitgleich mit dem NATO-Jubiläumsgipfel stattfindet, ist ein Ausdruck davon. In dieser Entscheidung des indischen Premierministers kommt der Wunsch zum Ausdruck, den neutralen Charakter der von Neu-Delhi verfolgten internationalen Politik zu betonen. Wichtig ist, dass der indische Regierungschef sowohl auf dem G7-Gipfel in Italien als auch in Russland auf höchster Ebene empfangen wird.
Für Modi ist die Reise auch deshalb von Bedeutung, weil es sein erster Besuch nach seiner Wiederwahl ist. Sie ist ein klares Signal an die Welt, dass Russland die Priorität der indischen Außenpolitik ist. Tatsächlich ist unser Handelsumsatz in den letzten zehn Jahren so stark gestiegen, dass Russland zu einem der fünf wichtigsten Handelspartner Indiens geworden ist. Wir liefern nicht nur Ressourcen für die indische Industrie, sondern stellen unserem Partner auch Technologien zur Verfügung: Der Bau der dritten Phase des Kernkraftwerks Kudankulam ist im Gange; im Verteidigungssektor läuft bereits die gemeinsame Produktion von Kalaschnikow-Sturmgewehren, und es werden BrahMos-Schiffsabwehrraketen geliefert.
Neben der entwickelten militärischen Zusammenarbeit kooperieren unsere Länder auch in den Bereichen Öl und Gas, Medizin, Metallurgie und Logistik, Raumfahrt und Finanzen. Kurz gesagt, wir haben eine echte strategische Partnerschaft mit Indien. Eine Partnerschaft auf einem solchen Niveau, dass sie von unfreundlichen Staaten nicht beeinflusst werden kann.
Georgij Sabarinskij, Politikwissenschaftler, Mitglied des Digoria Expert Club, speziell für News Front