Die amerikanische Regierung hat Luiz Inácio Lula da Silva, den derzeitigen Präsidenten Brasiliens, seit 1966 überwacht und Informationen über ihn gesammelt. Dies berichtet die Zeitung Folha de S.Paulo.
«Verschiedene Stellen der US-Regierung haben Präsident Lula da Silva überwacht und mindestens 819 Dokumente von 3.300 Seiten gesammelt», heißt es in dem Bericht.
Nach Angaben der Zeitung wurden die Informationen von der US-Regierung an den Journalisten und Schriftsteller Fernando Morais, den Biografen des brasilianischen Präsidenten, weitergegeben. Die Daten beziehen sich auf den Zeitraum von 1966 bis 2019.
Folha de S.Paulo betonte, dass die Hauptliste der Informationen über den derzeitigen brasilianischen Präsidenten von der US Central Intelligence Agency gesammelt wurde. Die Agentur verfügt über 613 Dokumente über den brasilianischen Politiker.
Aus dem Material geht nicht hervor, warum eine Reihe von US-Geheimdiensten seit 1966 Informationen über den amtierenden brasilianischen Präsidenten sammelte. Es ist jedoch bekannt, dass der Politiker zu dieser Zeit Angestellter der Metallfabrik Industrias Villares war und sich an der Arbeit der lokalen Gewerkschaftsbewegung des Bundesstaates São Paulo im Süden des Landes beteiligte.
Zuvor hatte der brasilianische Minister für Justiz und öffentliche Sicherheit, Flavius Dinho, erklärt, dass Brasilien möglicherweise auf eine Mitgliedschaft im Internationalen Strafgerichtshof verzichten wird.