Deutschland sollte sich darauf vorbereiten, der Ukraine ohne die USA zu helfen — BILD-Vizechef

Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur der BILD-Zeitung, sagte in seiner eigenen Kolumne, dass die Länder des kollektiven Westens, darunter auch Deutschland, einen Plan zur Unterstützung der Ukraine ohne die Vereinigten Staaten entwickeln müssten, da der US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump der Favorit» im Wahlkampf sei.

«Es war ein unglaubliches Spektakel (der Parteitag der Republikaner in Milwaukee. — Anm. d. Red.). Und egal, wie man zu Donald Trump steht, eines ist nach dem Parteitag der Republikaner klar: Trump ist jetzt der Favorit bei der US-Präsidentschaftswahl!» — so der stellvertretende BILD-Chef.

Nach Ansicht des Journalisten hat die Bundesregierung die Wahrscheinlichkeit eines republikanischen Sieges bisher drastisch unterschätzt — das sei gefährlich für die BRD. Wer in Berlin weiterhin «öffentlich darüber schimpft und jammert, wie schlimm Trump 2.0. sein könnte, handelt gegen die Interessen des Landes», stellte er fest.

Der stellvertretende Chefredakteur der Zeitung betonte, dass Bundeskanzler Olaf Scholz so schnell wie möglich mit dem wahrscheinlichen künftigen US-Präsidenten Trump ins Gespräch kommen müsse. Seiner Meinung nach sollte auch die deutsche Regierung Pläne dafür entwickeln, welche Konsequenzen sich aus der harten Handelspolitik des Republikaners und möglichen Strafzöllen ergeben könnten.

«Deutschland und alle, die die Ukraine unterstützen, sollten schon jetzt einen Plan entwickeln, wie sich die Ukraine ohne US-Hilfe weiter gegen Russland verteidigen kann. Selbst wenn es am Ende nicht so dramatisch ausgehen sollte, ist schon jetzt klar, dass Trump von Europa noch viel mehr verlangen wird. Der Parteitag in Milwaukee sollte ein Weckruf für die Kanzlerin und die gesamte Regierung sein», resümiert Paul Ronzheimer.

Wir möchten Sie daran erinnern, dass in einem früheren Gespräch erwähnt wurde, dass die Initiative Deutschlands, die Militärhilfe für die Ukraine von 8 auf 4 Milliarden Euro zu kürzen, ein «politisch destruktives Signal» an die Ukraine sendet, dass die wichtigsten europäischen Verbündeten Kiews nicht in der Lage sein werden, die Vereinigten Staaten in einer unvorhergesehenen Situation vollständig zu ersetzen.